PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Broken-Heart-Syndrom

Herz in der Zwickmühle

»Es brach ihr das Herz, und sie sank tot nieder«, heißt es am Ende des Märchens »Gottes Speise« der Brüder Grimm. Auch im realen Leben kann das Herz vor Kummer krank werden. Die Symptome ähneln denen eines Herzinfarkts, die Ursache liegt aber nicht in verengten Gefäßen, sondern im Herzmuskel selbst. Betroffen sind vor allem Frauen.
AutorKontaktBarbara Erbe
Datum 30.06.2020  09:30 Uhr

Atemnot, Brustenge und Schmerzen im Oberkörper: Die Symptome eines Broken-Heart-Syndroms gleichen denen eines Herzinfarkts. Doch etwas ganz anderes steckt dahinter. Entdeckt wurde das Phänomen 1991 von japanischen Forschern, berichtet Dr. Jana Boer, Sprecherin der Arbeitsgruppe Gendermedizin im Berufsverband niedergelassener Kardiologen, im Gespräch mit PTA-Forum. Die Forscher zeigten anhand von Ultraschallbildern, dass der Herzmuskel bei einigen ihrer Patienten teilweise gelähmt war. Gleichzeitig hatte sich die linke Herzkammer wie ein Ballon aufgebläht. Das Bild erinnerte die Mediziner an einen »Takotsubo«, eine landestypische Krakenfalle aus Ton. Diese Beobachtung erklärt die medizinische Bezeichnung der Takotsubo-Kardiomyopathie für das Broken-Heart-Syndrom.

Als Ursache für diese Aufdehnung machten die Forscher Bewegungsstörungen im Muskel der linken Herzkammer aus, häufig im Bereich der Vorderwand und der Herzspitze. »Dort haben Broken-Heart-Patienten besonders viele Rezeptoren für Stresshormone«, erklärt Boer. »Docken dann tatsächlich viele Stresshormone an, kann das die Herzfunktion dramatisch absenken.«

Belastung für Herzmuskel

Wie genau es zu der Herzschwäche kommt, ist noch nicht umfassend geklärt, erläutert Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. »Sicher gibt es erhebliche individuelle Veranlagungen, denn nicht alle Menschen reagieren mit einem Broken Heart auf extremen Stress.« Deshalb wird das Takotsubo auch den Kardiomyopathien zugeordnet, also den häufig genetisch bedingten Erkrankungen mit Herzmuskelschwäche.

Neben der Veranlagung und der unterschiedlichen Verteilung von Östrogenrezeptoren kommt auch der Herz-Hirn Interaktion eine große Bedeutung zu. »Wir wissen, dass Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Vorerkrankungen häufiger an Takotsubo erkranken und eine höhere Komplikationsrate als die Betroffenen ohne Vorerkrankungen haben.« Interessanterweise konnten in MRT-Untersuchungen des Gehirns von Takotsubo-Patienten auch ohne bekannte neurologische oder psychiatrische Vorerkrankungen strukturelle Veränderungen im limbischen System, das im Gehirn die emotionale und vegetative Reizverarbeitung moduliert, nachgewiesen werden. »Die überschießende Stressreaktion des Takotsubo-Patienten führt zu einer enormen Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin. Durch ihre gefäßverengende Wirkung steigt einerseits der Blutdruck kritisch an mit erheblicher Mehrarbeit für den Herzmuskel, andererseits verschlechtert die Gefäßverengung die Durchblutung in den Organen - auch des Herzens mit entsprechender Kraftabnahme.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa