Herzschutz fürs Ungeborene |
Barbara Döring |
14.01.2025 15:45 Uhr |
Das Risiko für angeborene Herzfehler lässt sich durch eine adäquate Folsäureversorgung der werdenden Mutter senken. / © Adobe Stock/R
Eine aktuelle amerikanisch-chinesische Studie zeigt, dass nicht nur zu wenig Folsäure (Vitamin B9) das Herzrisiko erhöht, sondern auch eine Überversorgung der Mutter zum Problem werden kann. Im Rahmen der Fall-Kontroll-Studie mit 129 Kindern mit angeborenem Herzfehler und 516 gesunden Kontrollkindern mit vergleichbaren Voraussetzungen der Mutter wie Alter oder Herzerkrankungen in der Familie, untersuchten die Forschenden, inwieweit Folsäure die Entstehung angeborener Herzfehler beeinflusst. Dafür bestimmten sie die mütterlichen Serum-Folatspiegel von der frühen bis zur mittleren Schwangerschaft, sowie die mütterlichen Werte für Vitamin B12 und Homocystein.
Die Auswertung ergab, dass eine Folsäure-Unterversorgung das Risiko für einen angeborenen Herzfehler um den Faktor 3 erhöht und bei einer Überversorgung das Risiko um den Faktor 1,8 steigt. Die negativen Auswirkungen wurden noch verstärkt, wenn die Vitamin-B12-Serumspiegel zu niedrig oder die Homocystein-Spiegel zu hoch waren. Um Fehlbildungen in einer möglichen Schwangerschaft zu verhindern, empfehlen Gynäkologen Frauen im gebärfähigen Alter, sich folatreich zu ernähren und zusätzlich täglich 400 μg Folsäure am Tag über Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.