PTA-Forum online
PoC-Schnelltests

»Hier können Apotheken etwas reißen«

Während der Coronapandemie hat es gut funktioniert: In der Apotheke einen Schnelltest auf Covid-19 machen und dann bei positivem Ergebnis schnell die richtige Behandlung bekommen. Könnten PoC-Tests in der Offizin in Kombination mit Onlinekontakt zum Arzt ein Modell für die Zukunft sein?
Elke Wolf
11.10.2024  11:30 Uhr

Im europäischen Ausland hat man bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht, und jetzt wird die assistierte telemedizinische Beratung in der Apotheke vor Ort auch hierzulande kommen. »Im kommenden Frühjahr werden die rechtlichen Rahmenbedingungen stehen, damit PoC-Schnelltests in Kombination mit telemedizinischer Hilfe die Patientenversorgung verbessern und die Apotheken für ihre zusätzliche Beratungsleistung entsprechend vergütet werden«, kündigte Ramin Heydarpour von dem Unternehmen Pfizer gestern bei einem Vortrag im InspirationLab der Expopharm in München an.

Wie hat man sich die Praxis vorzustellen? Der Patient kommt etwa aufgrund seiner Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer mutmaßlichen Harnwegsinfektion in die Apotheke. Dort wird als PoC-(Point-of-Care)-Schnelltest ein Harnstreifentest gemacht. Durch telemedizinische Zuschaltung eines Arztes wird ausgelotet, ob in der Apotheke bereits ein Antibiotikum abgeben werden kann. »Das elektronische Rezept und die Einsicht in die elektronische Patientenakte eröffne da neue Möglichkeiten«, sagte Heydarpour.

Schweiz als Vorreiter

Bindehautentzündung, Pharyngitis, Harnwegsinfektionen: Bei diesen drei Indikationen hat man in der Schweiz bereits Daten sammeln können. Der Referent stellte das Kooperationsprojekt »netCare« mit dem Schweizerischen Apothekerverband vor. Ergebnisse: 60 Prozent der Patienten hatten keinen Hausarzt oder konnten diesen nicht erreichen. Die Hälfte der Teilnehmer hätten ohne netCare die Notaufnahme oder einen Arzt aufgesucht. Und 84 Prozent der ausschließlich durch Apotheken behandelten Patienten berichteten von Genesung.

Für ihn stehe unter dem Strich: »Die assistierte Telemedizin etabliert die Apotheke vor Ort als niederschwellige Anlaufstelle für Gesundheitsfragen und Zugangspunkt zur Gesundheitsversorgung. Sie vermittelt effiziente Behandlung eines Patienten je nach Schweregrad und Dringlichkeit. Und vor allem: Sie entlastet Arztpraxen und Notaufnahmen. Die PoC-Schnelltests in Apotheken verbessern den schnellen Zugang zu adäquaten Therapien und lassen sich auch gut in den Apothekenalltag integrieren.«

Ähnlich gute Erfahrungen habe man hierzulande während der Pandemie mit den Covid-19-Testungen in der Apotheke gemacht. Das Unternehmen Pfizer habe diesbezüglich Erhebungen in Apotheken gemacht, stellte Emma Fröhling weitere Daten vor. »Die Mehrheit der Patienten hatte zuvor nichts von der Möglichkeit antiviraler Therapien bei Covid-19 gewusst. Doch der größte Teil konnte durch die Testung in der Apotheke von einer Konsultation ihrer Hausärzte bezüglich einer antiviralen Therapie überzeugt werden beziehungsweise haben sich dadurch mehr Patienten bezüglich einer antiviralen Therapie an den Arzt gewandt.«

Heydarpour sieht die Apotheke »als vertrauten Ankerpunkt in der Vor-Ort-Versorgung, die die kundenindividuellen Bedürfnisse durch langjährige Bekanntschaft kennt. Sie und ihr pharmazeutisches Personal genießen hohes Ansehen und Vertrauen in der Bevölkerung. Apotheken haben die größte Beratungskompetenz aller Akteure. Sie können hier etwas reißen.«

Die Benefits für die Apotheke lägen auf der Hand: verstärkte Kundenbindung, zunehmende Wichtigkeit und Wertschätzung innerhalb des Gesundheitssystems, Erweiterung abrechenbarer Dienstleistungsangebote, Abheben vom Versandhandel, erhöhter Umsatz durch direkt eingelöste E-Rezepte, zusätzlicher Verkauf von OTC-Produkten zur Selbstmedikation.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa