| Caroline Wendt |
| 15.10.2025 10:00 Uhr |
Mit einem speziellen Sonografie-Verfahren kann durch das geschlossene Augenlid eine Erhöhung des Hirndrucks festgestellt werden. / © Getty Images/Vicu9
Für die sogenannte Optikusnervenscheiden-Sonografie (ONSD) wird ein geeigneter Schallkopf sanft auf das geschlossene Augenlid aufgesetzt. Ist der Druck im Schädelinneren erhöht, zeigt sich dies in der Regel an der Hülle des Sehnervs.
Alternative Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) sowie eine invasive Liquordruckmessung mittels Lumbalpunktion liefern zwar sehr präzise Ergebnisse, sind jedoch zeitaufwändig und nicht überall verfügbar.
»Die Optikusnervenscheiden-Sonografie bietet hier eine wertvolle, patientenschonende Ergänzung – insbesondere in Notfallsituationen oder wenn eine invasive Messung nicht möglich ist«, erklärte Professor Dr. Michael Ertl, Leiter der Sektion Neurologie der DEGUM in der Pressemitteilung.
Ein erhöhter Hirndruck kann sich durch wiederkehrende Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Übelkeit bemerkbar machen. Ursachen können unter anderem ein Tumor oder eine Blutung sein. Besonders hilfreich kann die ONSD-Sonografie bei einem sogenannten Pseudotumor cerebri sein – einem erhöhten Hirndruck ohne erkennbaren Grund. Typische Symptome sind lageabhängige Kopfschmerzen, die im Liegen zunehmen, sowie Sehstörungen durch den Druck auf den Sehnerv. »Diese Erkrankung wird leider oft erst spät erkannt, weil die Symptome zunächst unspezifisch sind und leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden«, so Ertl.