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Versehentliche Übertragung

Hormonhaltige Gele mit Vorsicht anwenden

Zeigt ein Kind vorzeitig Pubertätszeichen, kann eine versehentliche Übertragung von hormonhaltigen Gelen, Cremes oder Salben ursächlich sein. Auch Haustiere können Schaden nehmen. In der Apotheke darf deshalb ein Hinweis nicht fehlen.
Juliane Brüggen
23.02.2023  14:00 Uhr

Sexualhormone wie Estradiol und Testosteron eignen sich aufgrund ihrer physikochemischen Eigenschaften gut für die dermale Applikation in Form von Gel, Creme oder Salbe. Die Haut dient als Reservoir, aus dem die Hormone direkt in den Blutkreislauf diffundieren können. Ein Problem ergibt sich allerdings aus der Anwendungsart: Kommt die behandelte Hautstelle in engen Kontakt mit empfindlichen Personen wie Kindern, aber auch Haustieren, können die Hormone indirekt übertragen werden. Das gilt insbesondere, wenn der Wirkstoff noch nicht vollständig in die Haut der anwendenden Person eingezogen ist. Wie lange dies dauert, ist abhängig von der galenischen Formulierung, der Hautbeschaffenheit und äußeren Einflüssen wie der Temperatur.

Bei Kindern kann die Hormonexposition zu vorzeitigen Pubertätszeichen wie dunkler Behaarung im Intim- und Achselbereich oder auffälligem Wachstum führen. Estrogene lösen mitunter Brustwachstum aus, Androgene verursachen Virilisierungszeichen wie Akne, Behaarung und eine Vergrößerung von Penis oder Klitoris.

In einem aktuellen Fall, auf den die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) aufmerksam macht, wurde ein siebenjähriger Junge mit frühen Pubertätszeichen wie Brust- und Körperwachstum sowie einem beschleunigten Knochenalter ärztlich vorgestellt. Die Anamnese ergab, dass die Mutter im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Behandlung über längere Zeit ein Estradiol-haltiges Gel anwendete. Dieses hat sich offenbar durch Körperkontakt – teils auch kurz nach dem Auftragen – versehentlich auf den Jungen übertragen. Nachdem das Gel abgesetzt und auf ein hormonhaltiges Pflaster umgestellt worden war, bildete sich die Brustdrüsenschwellung zurück und Estradiol war im Serum des Kindes nicht mehr messbar. Auch das Körperlängenwachstum und das Fortschreiten des Knochenalters verlangsamten sich wieder.

Um solche oder ähnliche Vorfälle zu verhindern, sollten Patienten beim Arzt und in der Apotheke über das Risiko einer versehentlichen Übertragung aufgeklärt werden. Diese lässt sich vermeiden, indem die behandelte Hautstelle direkt mit Kleidung bedeckt wird. Günstig sind beispielsweise Oberarm, Bauch oder die Innenseiten der Oberschenkel. Ist eine Einwirkzeit bekannt, kann die Hautstelle auch nach dem Einziehen  gereinigt werden.

Die AkdÄ macht deutlich, dass bei Kindern mit frühen Anzeichen der Pubertät immer an eine versehentliche Hormonexposition gedacht werden muss. Nicht nur die Eltern, auch die Großeltern oder andere enge Bezugspersonen können Anwendende eines topischen Hormonpräparats sein und dieses versehentlich übertragen.

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