»How to sell drugs offline (fast)« |
Die Kampagne der ABDA soll Aufmerksamkeit für Apothekenberufe bringen. / Foto: ABDA
Nicht nur beim Apothekerberuf zeichne sich ein eklatanter Nachwuchsmangel ab, auch an PTA und PKA werde es in Zukunft fehlen, so ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Die neue Nachwuchskampagne soll dem entgegenwirken. »Wir wollen junge Menschen auf ihrer Suche nach dem Herzensberuf früh ansprechen. Die Apotheken bieten wohnortnahe Arbeitsplätze mit einer flachen Hierarchie und guter Reputation.«
Die Werbung mit dem Titel »How to sell drugs offline (fast)« richtet sich laut ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vor allem an berufsunentschlossene Jugendliche. Der Name spielt mit der Doppeldeutigkeit des englischen Wortes »Drugs«, das sowohl »Drogen« als auch »Arzneimittel« bedeuten kann. Die Kampagne laufe verstärkt über Social-Media-Kanäle. Die Jugendlichen sollen außerdem mit Plakaten und Postkarten erreicht werden. Auf diesen finden sich Slogans wie:
Außerdem soll eine zehnteilige Video-Serie namens »Die Apotheke« Aufmerksamkeit erregen. Angelehnt an Formate wie »Die Discounter« oder »Stromberg« wird in zehn Episoden auf humorvolle Art der Arbeitsalltag in der Apotheke gezeigt. Die ersten beiden Folgen sollen am 8. Februar erscheinen. »Mockumentary« ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern »(to) mock« (vortäuschen oder verhöhnen) und »documentary« (Dokumentarfilm). Es handelt sich also um satirische Videos im Stil eines Dokumentarfilms.
Ergänzend dazu ist die Videoreihe »How to« entstanden: In sechs Folgen geht es vor allem um die vielfältige Arbeit in der Apotheke. Jede Folge hat ein spezifisches Thema, stellt einen Apothekenberuf vor und zeigt, wie und was in der Apotheke vor Ort passiert. Drei Videos sind dem Beruf des Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) gewidmet, zwei Episoden erklären die Arbeit des Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) und ein Video behandelt die Tätigkeit einer Apothekerin.
In einer Folge lernen die Zuschauenden beispielsweise Katharina kennen. Die junge Frau erklärt den Beruf des PTA und beschreibt, wie sie eine Salbe für einen kleinen Jungen mit schlimmem Hautausschlag herstellt. Am Ende des Videos sagt sie freudig: »Deswegen mache ich diesen Job, um anderen Menschen zu helfen.« Alle sechs Episoden werden ab dem 1. Februar auf YouTube zu sehen sein.
»Unsere schrillen Aussagen sollen zunächst einfach Spaß machen und die sinnstiftenden, wichtigen Apothekenberufe im hart umkämpften Rennen um Aufmerksamkeit nach vorne bringen«, sagt Overwiening. Sie sollen aber auch als »Türöffner« für den zweiten Teil der Kampagne dienen. »Der weitaus breitere Teil der Kampagne besteht aus vielfältigen Informationen über die Apothekenberufe sowie zu den Ausbildungswegen. Diese sind auf der Webseite www.apotheken-karriere.de gebündelt. Hier finden die jungen Menschen beispielsweise Videos über die Tätigkeiten der einzelnen Berufsgruppen, eine virtuelle Apotheke oder auch konkrete Job-Suchmaschinen«, erklärt die ABDA-Präsidentin.
Damit die Inhalte den Ton der jugendlichen Zielgruppe treffen, wurden die Ideen von einem Team entwickelt, das im Durchschnitt erst 22 Jahre alt war. Außerdem zeigte man die Inhalte vorab an PTA-Schulen in ganz Deutschland. Knapp 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler waren überzeugt, dass die Kampagne geeignet sei, um potenzielle Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.
»How to sell drugs offline (fast)« soll drei Jahre laufen und in dieser Zeit immer wieder evaluiert und weiterentwickelt werden. Neue Inhalte sollen das Angebot immer wieder ergänzen. Die ABDA ruft alle Apotheken zur Beteiligung an der Kampagne auf. Am 1. Februar beginnt eine vierwöchige Phase, in der das Nachwuchsmaterial unter www.apothekenkampagne.de bestellt werden kann.