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Schutz vor Krebs

HPV-Impflücke schließt sich nur langsam

14-Jährige in Deutschland sind noch zu selten gegen Humane Papillomaviren (HPV) geimpft. Eine aktuelle Auswertung zeigt jedoch, dass die Impfquote vor allem bei Mädchen gestiegen ist. Dabei gibt es große regionale Unterschiede.
PZ
27.01.2023  12:30 Uhr

Im Jahr 2021 waren in Deutschland von den gesetzlich krankenversicherten 14-jährigen Mädchen 50,4 Prozent und von den Jungen 25,5 Prozent vollständig gegen HPV geimpft. Mindestens eine Impfung erhalten hatten 63,3 Prozent der Mädchen und 37,2 Prozent der Jungen. Darüber informiert aktuell das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), das eine entsprechende Auswertung von Abrechnungsdaten der Jahre 2012 bis 2021 vorgenommen hat.

Insgesamt habe sich damit in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der Impfquoten gezeigt; 2017 hätten diese bei 14-jährigen Mädchen noch 36,9 Prozent (vollständig geimpft) beziehungsweise 50,4 Prozent (mindestens einmal geimpft) betragen. Für Jungen wird die HPV-Impfung erst seit Juni 2018 empfohlen, sodass hier ein größerer Nachholbedarf besteht.

Von dem bundesweiten Mittelwert gibt es starke Abweichungen nach oben und nach unten: Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 70,7 Prozent vollständig geimpften 14-jährigen Mädchen, Schlusslicht ist Baden-Württemberg mit 38,8 Prozent. In den Kreisen Jerichower Land, Börde und Frankfurt an der Oder war die Quote mit 75,6 bis 77,8 Prozent am höchsten, während die Kreise Schwäbisch Hall, Bad Tölz-Wolfratshausen und Offenbach mit 26,5 bis 27,4 Prozent die Ausreißer nach unten waren.

Impfung noch zu wenig bekannt

»Die HPV-Impfung bietet einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen nach entsprechenden Infektionen. Leider sind noch immer zu wenige Mädchen und Jungen gegen dieses Virus geimpft. Noch immer gehören HPV zu den Erregern, die in der breiten Bevölkerung eher unbekannt sind«, sagt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Dass die Impfquoten zuletzt stetig angestiegen seien, hält er für ein Verdienst von Kinder- und Jugendärzten sowie Gynäkologen und deren Aufklärungsarbeit.

Laut Zi gehören HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Meistens heilen die Infektionen von alleine ab und sind nach ein bis zwei Jahren nicht mehr nachweisbar. Allerdings bleiben rund 10 Prozent der Infektionen bestehen. In diesen Fällen kann es im Laufe der Zeit zu Hautveränderungen und Krebsvorstufen bis hin zur Krebserkrankung kommen: Gebärmutterhalskrebs wird nahezu zu 100 Prozent durch HPV verursacht; zudem kann Krebs im Bereich der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus oder im Mund-Rachen-Raum HPV-assoziiert sein. Insgesamt erkranken laut Krebsregisterdaten in Deutschland jedes Jahr etwa 6250 Frauen und circa 1600 Männer an Krebs, der durch HPV-Infektionen bedingt ist.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen. Die HPV-Impfung sollte idealerweise vor Aufnahme erster sexueller Kontakte vorgenommen werden. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Ist die Impfung nicht bis zum Alter von 14 Jahren erfolgt, sollte diese noch bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt und um eine dritte Impfung ergänzt werden. Die Strategie zur Eliminierung von Zervixkarzinomen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht eine HPV-Impfquote von 90 Prozent vor.

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