PTA-Forum online
Gebärmutterhalskrebs

HPV-Infektion zunächst kein Grund zur Sorge

Seit einiger Zeit haben Frauen Anspruch auf eine verbesserte Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Dadurch steigt die Zahl der festgestellten HPV-Infektionen – aber auch die Verunsicherung der Betroffenen, was in einem solchen Fall zu tun ist. Zur Beruhigung: Meistens ist keine Behandlung nötig, doch die Beobachtung wird intensiviert.
Christiane Berg
17.03.2021  14:30 Uhr
Gebärmutterhalskrebs: Rund 4500 Neuerkrankungen pro Jahr

Gebärmutterhalskrebs: Rund 4500 Neuerkrankungen pro Jahr

In Deutschland, so das DKFZ, sind jährlich circa 56.000 zumeist junge Frauen (Häufigkeitsgipfel zwischen 30 und 34 Jahren) von fortgeschrittenen Zellveränderungen betroffen, die einer Konisation bedürfen. In circa 10 Prozent der Fälle persistierender HPV-Infektionen könne sich über mehrere Jahre eine höhergradige zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN III) entwickeln, aus der unbehandelt in wiederum circa 30 bis 50 Prozent der Fälle innerhalb von 10 bis 30 Jahren ein Zervixkarzinom entstehen kann. 

An einem Gebärmutterhalskrebs erkranken bundesweit jährlich etwa 4500 Frauen. Circa 1500 versterben jährlich daran. Bei Männern kommt es HPV-bedingt pro Jahr zu etwa 600 Anal- und 250 Peniskarzinomen sowie 750 Karzinomen in der Mundhöhle oder im Rachen. Auch bei Prostatakrebs kann eine HPV-Infektion eine Rolle spielen. Die Therapie HPV-bedingter Karzinome hängt von der Tumorlokalisation und dem Schweregrad ab und kann eine chirurgische, Strahlen- und/oder Chemotherapie notwendig machen.

Genitalwarzen durch HPV

Können Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen und hier vor allem HPV 16 und 18 aufgrund ihres onkogenen Potenzials zu malignen Tumoren führen, so sind Niedrigrisiko-HPV-Typen wie  HPV 6 und 11 für Genitalwarzen verantwortlich, die gleichermaßen zu bösartigen Wucherungen neigen können. Diese, so das DKFZ, treten bei etwa 1 bis 2 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen zwischen dem 15. und 49. Lebensjahr auf.

Die Therapie der Genitalwarzen richtet sich nach der Anzahl der Läsionen beziehungsweise der Größe und Lokalisation betroffener Areale. Für die topische Behandlung stehen Podophyllotoxin-, Imiquimod- oder Sinecatechin-haltige Cremes, Salben oder Lösungen zur Verfügung. Alternativ können Genitalwarzen auch ablativ mittels Elektrokauterisation, Kürettage, Laser- oder Kryotherapie behandelt oder durch Exzision entfernt werden. 

Mädchen und Jungen frühzeitig gegen HPV impfen lassen

Die effektivste Maßnahme gegen HPV-Infektionen ist die prophylaktische Schutzimpfung – und zwar für Mädchen wie auch für Jungen. Gemäß Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden in Deutschland derzeit zwei Impfstoffe eingesetzt: Der zweivalente Impfstoff (Cervarix®) schützt vor HPV 16 und 18 und somit etwa 70 Prozent, der neunvalente Impfstoff (Gardasil®9) zusätzlich vor HPV 31, 33, 45, 52 und 58 und somit etwa 90 Prozent der durch Hochrisiko-HPV-Typen ausgelösten Gebärmutterhalskarzinome sowie den Niedrigrisiko-Typen 6 und 11.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen, so heißt es auf der Homepage des DKFZ, sollten so früh wie möglich nachgeholt werden – dies kann bis zum Alter von 17 Jahren erfolgen. Zudem könnten Frauen und Männer, die älter als 17 Jahre sind, im Einzelfall von einer HPV-Impfung profitieren.

Auch ohne STIKO-Empfehlung könnten Frauen und Männer, die älter als 17 Jahre alt sind, im Rahmen der Zulassung gegen HPV geimpft werden. Unabhängig von einer erfolgten HPV-Impfung, so die STIKO, sollte Mädchen später unbedingt zum empfohlenen Gebärmutterhals-Screening geraten werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa