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Hühneraugen und Warzen

Die Behandlung von Hühneraugen und Warzen ist unter Umständen langwierig. Die Schmerzen, die diese kleinen Unebenheiten verursachen, sind erstaunlich stark. Deswegen ist auch die Prävention wichtig, um nicht erneut zu erkranken.
AutorKontaktAnnette Immel-Sehr
Datum 19.07.2019  10:00 Uhr

Hühneraugen bilden sich, wenn Schuhe oder Socken die Haut über längere Zeit und immer wieder gegen den Knochen drücken. Zunächst bildet sich eine rundliche erhabene Hornhautschwiele, meist von gelblich-beiger Farbe. Mit der Zeit entwickelt sich in dieser Schwiele durch den fortwährenden Druck ein harter kegelförmiger Zapfen, der nach innen auf darunter liegende Nervenenden drückt. Von außen betrachtet erinnert die Schwiele mit ihrem hellen Mittelpunkt nun an ein Auge, was ihr im Volksmund den Namen »Hühnerauge«, »Elsternauge« oder auch „Krähenauge“ eingebracht hat. Mediziner bezeichnen eine derartige Schwiele als Clavus.

Sie unterscheiden zwischen harten und weichen Hühneraugen – Clavus durus und Clavus mollis. Letztere bilden sich zwischen den Zehen. Aufgrund der Wärme und höheren Feuchtigkeit in diesem Bereich bleiben sie weich, können aber ebenso einen stechenden Schmerz verursachen wie harte Hühneraugen an der Außenseite des Zehs oder unter der Fußsohle. Hühneraugen schmerzen bei Druck, also beim Gehen oder Stehen. Besonders schmerzhaft sind bestimmte Subtypen von Hühneraugen, die von kleinen Blutgefäßen durchzogen sind oder bei denen sich eine gallertartige Schicht oder ein Bluterguss unter der Hornhaut gebildet hat.

Trockene Haut reagiert auf Druck und Reibung besonders schnell mit Schwielen und Hühneraugen. Sie können sogar schon bei Kindern auftreten. Besonders häufig sind sie jedoch bei alten Menschen, denn der Fuß verändert sich im Alter und Schuhe, die lange Zeit gut gepasst haben, werden unbemerkt zu eng. Eine Arthrose der Zehengelenke kann das Problem verschärfen. Allgemein bilden sich an den Füßen von Menschen mit einer Fußdeformität, wie etwa Senk- oder Spreizfuß, eher Schwielen, wenn sie kein optimales Schuhwerk tragen.

Diabetiker und Patienten mit einer Neuropathie anderer Ursache empfinden Hühneraugen oft als wenig schmerzhaft oder spüren sie überhaupt nicht. Was zunächst positiv erscheint, birgt aber ein großes Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Geschwüre oder Gewebsnekrosen. Daher sollte diese Risikogruppe ihre Füße regelmäßig sehr gründlich mit dem Spiegel auf Veränderungen inspizieren und durch eine Fachkraft pflegen lassen.

Vorsicht walten lassen

Hühneraugen verschwinden oft wieder von selbst, wenn die Ursache für Druck und Reibung behoben wird – zum Beispiel durch den Wechsel zu passenden Schuhen oder Entlastung mittels Druckschutzringen oder Zehenkeilen. Die Heilung lässt sich beschleunigen, wenn Betroffene die überschüssige Hornschicht durch warme Fußbäder aufweichen und vorsichtig – zum Beispiel mit einem Bimsstein oder einer Feile – entfernen. Scharfe Werkzeuge wie Messer oder Rasierklingen sind wegen der Verletzungsgefahr tabu. Die Behandlung muss meist an mehreren Tagen wiederholt werden, bevor sich der Hornzapfen löst.

Alternativ lässt sich die überschüssige Hornhaut auch mit Harnstoff, Salicylsäure oder Milchsäure in Hühneraugenpflastern oder -tinkturen erweichen und nach einem Fußbad abtragen. Hühneraugenpflaster verbleiben je nach Produkt zwei bis vier Tage auf der Haut. Danach wird die aufgeweichte Hornhaut vorsichtig abgeschält. Wählt der Patient ein flüssiges Hühneraugenmittel, ist es erforderlich, die Haut um das Hühnerauge herum zuvor mit etwas Vaseline, Zinkpaste oder Fettsalbe abzudecken, damit sie nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Alternativ kann der Betroffene das Hühnerauge vier Tage hintereinander mit einem Trichloressigsäure-Gel bepinseln. Bleibt der gewünschte Effekt aus, muss ein Podologe oder der Hausarzt das Hühnerauge herausschneiden. Diabetiker sollten sich wegen der schlechten Wundheilung an den Füßen grundsätzlich an einen speziell auf Diabetiker geschulten Podologen oder an eine diabetologische Fußambulanz wenden.

Andere schützen

Die auf den Fußsohlen lokalisierten Dornwarzen (Verrucae plantares) ähneln auf den ersten Blick einem Hühnerauge. Im Vergleich dazu hat die Dornwarze jedoch keinen hellen oder gelblichen Hornkern in der Mitte, stattdessen sind oft mehrere bräunliche Pünktchen zu sehen. Sie stammen von geronnenem Blut der kleinen Blutgefäßen in der Haut.

Warzen sind durch Viren ausgelöste, gutartige Hautwucherungen, die nahezu überall am Körper auftreten können. Dermatologen unterscheiden eine Reihe von unterschiedlichen Warzenarten. Die auf den Fußsohlen lokalisierten Dornwarzen sind eine relativ große Sonderform der gewöhnlichen Warze. Anders als diese haben Dornwarzen keine kugelige Form, sondern werden durch das Körpergewicht platt gedrückt; sie wachsen nach innen. Ihr Name spricht Bände: Dornwarzen verursachen bei jedem Schritt Schmerzen, als würde man auf Dornen treten. Schwimmbäder, Saunen und Turnhallen sind typische Ansteckungsorte für diese Virusinfektion. Wer Warzen an den Fußsohlen hat, sollte auch zuhause nicht barfuß gehen und die Dusche nur mit Badeschlappen betreten, um Familienmitglieder oder andere Mitbewohner nicht anzustecken. Um die Viren nicht am eigenen Körper auszubreiten und keine weiteren Warzen zu riskieren, sollten Betroffene ihre Füße trocken halten, täglich frische Socken anziehen, nicht an der Warze kratzen und die Hände nach einer Behandlung gründlich reinigen.

Langer Atem bei Dornwarzen

Warzen müssen jedoch nicht unbedingt behandelt werden, da sie gutartig sind. Häufig verschwinden sie sogar von selbst wieder. Wenn sie allerdings Schmerzen verursachen – wie bei Dornwarzen meist der Fall – sollten sie entfernt werden. Keratolytika lösen auch Warzen nach und nach auf. Bis Dornwarzen weggehen, dauert es allerdings länger als bei gewöhnlichen Warzen, weil sie so tief liegen. Der Patient muss Keratolytika wie Salicylsäure oft über mehrere Wochen immer wieder auftragen. Kommt ein »Warzen-Pflaster« zum Einsatz, muss er dieses exakt zuschneiden und gut fixieren, damit nur die erkrankten Hautstellen den Wirkstoff abbekommen. Es kann einige Tage auf der Warze verbleiben.

Keratolytische Lösungen sollten zwei- bis viermal täglich aufgetragen werden. Bei Tinkturen handelt es sich häufig um Zubereitungen auf Kollodiumbasis, so dass sich ein unsichtbarer Lack auf der Warze bildet. Bevor der Patient die Lösung erneut aufträgt, muss er diese Schicht abziehen oder vorsichtig abrubbeln. Auch hier gehört die umliegende Haut geschützt. Die aufgeweichte oberste Hornhaut wird – am besten nach einem lauwarmen Fußbad, behutsam mit einer Feile abgetragen. Die Keratolyse ist langwierig und dauert sechs bis zwölf Wochen. Das sollte der Patient wissen, damit er die Behandlung nicht frühzeitig abbricht. Gegen den Schmerz empfiehlt es sich, rund um die Warze ein ringförmiges Polsterpflaster zu verwenden, das den Druck auffängt.

Aufgepasst bei Diabetes

Eine andere Möglichkeit, Warzen zu entfernen, besteht darin, das Gewebe schmerzlos zu verätzen. Das gelingt mit Silbernitrat oder Chloressigsäure, die mittels eines speziellen Stiftes aufgetragen werden. Bezüglich der Anwendungsdauer und -häufigkeit gelten die Herstellerangaben. Nach einiger Zeit beginnt sich die Haut zu lösen und kann vorsichtig mit lauwarmem Wasser abgezogen werden. Gelingt es nicht, die Warze vollständig zu entfernen, kann die Behandlung nach einer Anwendungspause wiederholt werden – dabei muss die gesunde Haut wiederum geschützt werden. Eine dritte Behandlungsoption stellt die Vereisung der Warze dar. Mit einem Dimethylether-Propangemisch oder flüssigem Stickstoff werden sehr tiefe Temperaturen unter -50° C erzeugt und das Warzengewebe damit zerstört. Nach einiger Zeit löst sich die Warze von selbst ab. Entsprechende Sprays sind für Erwachsene zur Selbstbehandlung erhältlich; Hautärzte verfügen über stärker wirksame Geräte. Für Diabetiker und Menschen mit schlechter Durchblutung eignet sich die Methode nicht.

Bei Dornwarzen reicht einmaliges Vereisen meist nicht aus, da sie im Vergleich zu anderen Warzentypen schlechter auf die Behandlung ansprechen. Zwischen den einzelnen Anwendungen sollte immer eine Pause von zwei Wochen liegen. Führen die genannten Methoden bei sehr hartnäckigen, tief liegenden Warzen nicht zum Erfolg, sollte der Betroffene einen Hautarzt konsultieren. Dieser kann die Warze unter örtlicher Betäubung beispielsweise mit dem Laserstrahl abtragen.

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