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NRF-Rezepturen abwandeln

Hydrophile Prednicarbat-Creme

Wenn sich die Arztpraxis bei einer Rezeptur-Verschreibung direkt auf eine standardisierte Rezepturvorschrift bezieht, erspart das der Apotheke Arbeit. Aber auch kleinere Änderungen bedürfen einer genauen Prüfung.
Andreas Melhorn
09.12.2024  08:00 Uhr

Als PTA Gabi Galenik das abgebildete Rezept erhält, sucht sie als erstes die entsprechende NRF-Vorschrift heraus. NRF 11.145. enthält Prednicarbat, Octenidindihydrochlorid, Basiscreme DAC und Wasser. Abgesehen davon, dass die Creme bei veränderter Zusammensetzung nicht mehr als NRF-Rezeptur gekennzeichnet sein darf, wirft der Vermerk »ohne Wasser« weitere Fragen auf. Basiscreme DAC enthält von sich aus bereits Wasser. Das Octenidindihydrochlorid wird als glycerolische Stammlösung eingearbeitet. Gabi geht davon aus, dass damit nur gemeint ist, dass bei der Herstellung kein zusätzliches Wasser hinzugefügt werden soll. Vermutlich wird einfach eine fettigere Creme gewünscht. Ob sie deshalb bei der Praxis nachfragen soll, will sie später mit der diensthabenden Apothekerin besprechen.

Prednicarbat ist ein mittelstark wirksames Glucocorticoid (Klasse II). Seine entzündungshemmende Wirkung findet zum Beispiel bei Ekzemen Verwendung. Octenidindihydrochlorid ist ein Lokalantiseptikum mit breitem antimikrobiellem Spektrum. Es wird auf der Haut, der Schleimhaut und auf Wunden angewendet. Die Kombination beider Wirkstoffe eignet sich beispielsweise zur Behandlung von superinfizierten Ekzemen, wofür die Creme laut DAC/NRF auch eingesetzt wird. Sie eignet sich zur Akutbehandlung, aber nicht für die Langzeitbehandlung. 

Propylenglykol bei Kindern kritisch

Basiscreme DAC ist mit Propylenglykol konserviert. Gabi erinnert sich, dass dieser Stoff problematisch bei der Anwendung bei Kindern sein kann. Die Verordnung ist für ein sechsjähriges Kind. Die Konzentration von Propylenglykol liegt in der herzustellenden Creme fast doppelt so hoch wie in der standardisierten Creme. Der Rezepturhinweis »Propylenglykol« von der Website des DAC/NRF informiert darüber, dass der Hilfsstoff generell bei Kindern und besonders bei Früh- und Neugeborenen als kritisch angesehen werden muss. Auf der Haut kann er zwar prinzipiell zum Einsatz kommen, sollte jedoch in den ersten Lebensmonaten eines Kindes auch dann vermieden werden, da die Hautbarriere noch nicht genügend entwickelt ist.

Durch eine von einem Ekzem geschädigte Haut wird Propylenglykol auch bei älteren Kindern resorbiert – wie stark hängt vom Grad der Hautschädigung ab. Ab einem Alter von fünf Jahren gilt laut Rezepturhinweis ein Grenzwert von 500 mg/kg Körpergewicht pro Tag bei der Einnahme. Dieser Grenzwert wird selbst bei verstärkter Aufnahme über die Haut bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Creme nicht überschritten.

Gabi bespricht sich mit der diensthabenden Apothekerin. Für alle Fälle beschließen sie in der Praxis anzurufen und sich wegen des Wassergehalts und des Propylenglykol-Gehalts rückzuversichern. Die verschreibende Arztpraxis hat in der Vergangenheit positiv auf Rückfragen reagiert. Wie erwartet sollen sie die Creme so herstellen, wie Gabi ermittelt hat.

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