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Covid-19

Impfung auch bei Rheuma wirksam und sicher

Rheuma-Patienten wurden bisher in wissenschaftlichen Studien zu Covid-Impfstoffen nur selten mit einbezogen. Viele Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit waren und sind daher noch offen. Nun hat die europäischen EULAR-COVAX-Studie jedoch gezeigt, dass Covid-Schutzimpfungen auch bei Menschen mit entzündlichen oder autoimmunen rheumatischen Erkrankungen sowohl wirksam als auch gut verträglich sind.
Christiane Berg
31.01.2022  08:00 Uhr

Die aktuellen Erkenntnisse beruhen auf der Analyse der Daten zur Krankheitsaktivität von 5.121 Menschen im Durchschnittsalter von circa 60 Jahren (überwiegend weiblich) aus 30 Ländern mit rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis, die im Rahmen des COVAX (Coronavirus Vaccine)-Registers der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) erhoben wurden.

54 Prozent der Patienten wurden mit einem konventionellen synthetischen krankheitsmodifizierenden Antirheumatikum (csDMARD) wie Leflunomid, Methotrexat und Sulfasalazin behandelt. 42 Prozent erhielten ein biologisches DMARD (bDMARD) wie Abatacept, Adalimumab oder Etanercept sowie IL-6- (einschließlich Tocilizumab, Sarilumab) oder IL-12/23-Inhibitoren wie Ustekinumab. Weitere 35 Prozent wurden mit einem Immunsuppressivum wie Azathioprin/6-Mercaptopurin, Cyclophosphamid und Ciclosporin behandelt.

Mehr als 70 Prozent der Patienten wurden mit Comirnaty® von Biontech/Pfizer, 17 Prozent mit Vaxzevria® von Astra-Zeneca und 8 Prozent mit Spikevax® von Moderna in verschiedenen Abständen und Kombinationen geimpft, wobei mehr als 98 Prozent der Patienten parallel ihre Rheumamedikation unverändert fortsetzten.

So sicher wie bei der Allgemeinbevölkerung

Als häufigste Impfnebenwirkungen wurden kurze lokale und systemische Reaktionen beobachtet. In der Mehrheit waren es Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Injektionsstelle (19 Prozent), Müdigkeit (12 Prozent), generalisierte Muskelschmerzen (7 Prozent) und Fieber (7 Prozent).

»In 4,4 Prozent der Krankheitsfälle kam es zu einem milden, in 0,6 Prozent der Fälle zu einem schwerwiegenden Krankheitsschub«, berichtet Privatdozentin Dr. Anja Strangfeld, Epidemiologin am Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ), Berlin, und gleichermaßen eine der Autorinnen der im Dezember des vergangenen Jahres im EULAR-Journal »Annals of the Rheumatic Diseases Published« veröffentlichten Studie.

Das Sicherheitsprofil der Impfung unterscheide sich somit nicht von dem der Allgemeinbevölkerung, macht sie in einem Statement der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) deutlich. Dieser Befund könne zur Beruhigung von Rheuma-Patienten beitragen und ihnen die Furcht vor einem Aufflammen ihrer Erkrankung durch die Covid-19-Impfung nehmen.

Kaum Durchbruchinfektionen

»Die durch diese Register-Studie gewonnenen Erkenntnisse stützen die bereits seit Mitte 2020 von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie gegebenen Empfehlung an Rheuma-Patienten, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen«, unterstreicht der Präsident der DGRh, Professor Dr. Andreas Krause. Auch er spricht von einem durch die Studienergebnisse untermauerten gerechtfertigten Vertrauen in die Covid-19-Schutzimpfung, zumal es nur bei 0,7 Prozent der vollständig geimpften Patienten zu einer Durchbruchsinfektion gekommen sei. Die geringe Zahl an Impfdurchbrüchen bestätige den Nutzen des Impf-Schutzes.

Das EULAR-COVAX-Register wurde im Februar 2021 gestartet, um europaweit Erkenntnisse zum Umgang mit Rheuma-Erkrankungen in Zeiten der Pandemie zu gewinnen. Die teilnehmenden Rheumatologen melden die Daten ihrer Patienten nach einer Covid-19-Impfung unabhängig davon, ob Nebenwirkungen auftreten oder nicht. Die Informationslage zur Umsetzung des besten Schutzes von Rheuma-Patienten während der Corona-Krise soll dadurch weiter gefestigt werden.

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