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Herpes zoster

Impfung schützt mindestens 11 Jahre

Gegen Herpes zoster empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) seit einigen Jahren den Totimpfstoff Shingrix® für ältere und chronisch kranke Menschen. Eine Langzeitstudie belegt nun: Der Impfschutz bleibt über mindestens 11 Jahre hinweg hoch.
Verena Schmidt
30.05.2024  15:00 Uhr

Die Impfung gegen Herpes zoster zählt neben Influenza, Pneumokokken, Pertussis und Covid-19 zu den Standardimpfungen für Ältere. Nach den Empfehlungen der STIKO sollen sich Personen ab 60 Jahren zweimalig mit dem adjuvantierten Totimpfstoff Shingrix® im Abstand von zwei bis sechs Monaten impfen lassen. Liegt eine chronische Grunderkrankung vor, etwa Asthma, Diabetes mellitus oder auch eine Depression, gilt die STIKO-Empfehlung bereits ab 50 Jahren.

In Studien schützte der Impfstoff in mehr als 90 Prozent der Fälle vor einer Gürtelrose. Wie lange aber der Impfschutz anhält, war bisher noch nicht genau bekannt. Die Ergebnisse einer Langzeit-Follow-up-Studie mit mehr als 7000 Teilnehmern aus 18 Ländern zeigen nun, dass Shingrix länger als zehn Jahre einen wirksamen Schutz gegen Herpes zoster bietet. Sowohl bei Erwachsenen ab 50 Jahren als auch ab 70 Jahren sei die Gesamtwirksamkeit mit 87,7 Prozent beziehungsweise 84,3 Prozent über den Studienzeitraum hoch gewesen, berichtete Professor Dr. Tino F. Schwarz, Leiter eines deutschen Studienzentrums und Chefarzt der Labormedizin im Klinikum Würzburg Mitte, Ende April bei einer Pressekonferenz des Impfstoffherstellers GSK. Im Jahr 11, dem letzten Jahr der Studie, habe die Wirksamkeit noch 82,0 Prozent betragen. Darüber hinaus seien während der gesamten Nachbeobachtungszeit der Studie keine Sicherheitsbedenken festgestellt worden, so Schwarz.

Der adjuvantierte Totimpfstoff sei gezielt dafür entwickelt worden, gerade bei älteren und immunsupprimierten Risikogruppen einen guten und lang anhaltenden Schutz vor Herpes zoster und dessen Folgen herbeizuführen, erklärte Dr. Johannes Hain, Senior Medical Advisor bei GSK. Shingrix enthält einen Wirkverstärker (AS01B) und das Oberflächenantigen Glykoprotein E, eine Untereinheit des Varizella-zoster-Virus. Haben Personen durch eine erste Infektion mit dem Virus, die sich als Windpocken äußert, im Laufe ihres Lebens bereits einmal Antikörper gebildet, initiiert der Impfstoff eine verstärkte Immunantwort und verhindert so, dass die Viren noch einmal reaktiviert werden können. Da laut STIKO in Deutschland fast alle Erwachsenen das Varizella-zoster-Virus in sich tragen, muss vor der Impfung kein Erregernachweis erfolgen.

Erhöhtes Risiko im Alter

»In Deutschland gibt es jährlich rund 400.000 Fälle von Gürtelrose, jeder Dritte erlebt im Laufe seines Lebens eine Episode«, führte Hain aus. Mit dem Alter steigt aufgrund der Immunoseneszenz das Risiko für eine Erkrankung generell, einen schweren Verlauf, der oft mit starken Schmerzen verbunden ist, sowie für Komplikationen: etwa Sehstörungen durch einen Befall der Augen (Zoster ophthalmicus) oder eine Post-zoster-Neuralgie, bei der die Schmerzen über Monate bis Jahre bestehen bleiben können. »Über 90 Prozent der Herpes-zoster-Patienten haben Schmerzen, die die Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigen«, sagte Hain. Das habe Auswirkungen auf Schlaf, Stimmung, Aktivitäten und letztlich die Freude am Leben.

»Die Impfung muss entsprechend den Empfehlungen der STIKO umgesetzt und älteren Menschen und Risikogruppen unbedingt empfohlen werden, um sie vor den Folgen dieser Erkrankung zu schützen«, so das Fazit von Schwarz. Denn hier sei noch Luft nach oben. Daten des RKI zufolge lag die Impfrate von 2019 bis 2022 bei der ersten Impfung bei 11,5 Prozent, für die zweite Impfung nur bei 7,7 Prozent. »Hausärztinnen und Hausärzte sollten hier aktiv werden: Ein Impfpass-Check bei allen Personen im entsprechenden Alter oder mit Grunderkrankungen sowie eine gute Impfberatung helfen mit, Risikogruppen vor Herpes zoster und den schmerzhaften Folgen zu schützen.«

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