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Grippe, Pneumokokken und Gürtelrose

Impfungen bei Senioren: Gerade jetzt!

Die aktuelle Pandemie macht deutlich, dass Impfstoffe lebensrettend sind. Das gilt nicht nur für die dringend erwartete Vakzine gegen SARS-CoV-2, sondern ebenso für bereits vorhandene Impfstoffe, die sich allesamt gegen schwere Erkrankungen richten. Vor allem die Risikogruppe Senioren sollte einen umfassenden Impfschutz erhalten.
Marion Hofmann-Aßmus
13.10.2020  08:30 Uhr

Lunge im Fokus

Pneumokokken sind Bakterien, die vor allem bei Senioren schwere Lungenentzündungen verursachen können. Da man diese Art der Doppelinfektion während der SARS-CoV-2-Pandemie unbedingt vermeiden möchte, rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im März dieses Jahres alle Menschen ab 60 Jahren dazu auf, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Dieser Aufruf zeigte Erfolg: Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland erhöhten sich die Verordnungszahlen für den Impfstoff bereits am nächsten Tag deutlich.

Doch erhebliche Lieferengpässe für den 23-valenten Impfstoff (Pneumovax® 23) konterkarieren jegliche Impfziele in Sachen Pneumokokken-Infektionen. Bis der Impfstoff wieder in ausreichender Menge verfügbar ist, sollten der STIKO zufolge vor allem Senioren ab 70 Jahren sowie Personen mit besonders hohem Risiko für Atemwegserkrankungen geimpft werden. Generell ist der Pneumokokken-Impfschutz bei Älteren alle sechs Jahre aufzufrischen. Zu bedenken ist, dass die Impfung gegen Pneumokokken nicht vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützen kann, möglicherweise verhindert sie jedoch einen risikoreicheren Verlauf von Covid-19.

Dies gilt auch für den Impfschutz gegen Keuchhusten (Pertussis), der zusammen mit der oben erwähnten, alle zehn Jahre fälligen Tetanus-Diphtherie-Impfung gegeben wird. Im Gegensatz zur Pneumokokken-Impfung sind derzeit aber alle Impfstoffkombinationen lieferbar.

Pertussis wird durch das Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst und ist hochansteckend. Ein Erkrankter kann bis zu 17 weitere Personen infizieren. Es handelt sich dabei keineswegs um eine Kinderkrankheit. Tatsächlich sind etwa ein Drittel der Betroffenen 50 Jahre oder älter. Gerade Ältere können sehr unter den schweren Hustenattacken leiden, die bis zu Leisten- und Rippenbrüchen sowie ungewolltem Harnverlust führen können. Da Pertussis bei Erwachsenen nicht so einfach zu erkennen ist und Antibiotika in späterem Stadium nicht mehr helfen, gilt die Impfung als wichtigste Vorsorgemaßnahme. Vor allem, weil weder eine durchgemachte Erkrankung noch eine vollständige Grundimmunisierung einen lebenslangen Schutz bieten.

Eine weitere Impfung, die vornehmlich Senioren gilt, ist die gegen Herpes zoster. Eine Gürtelrose kann bei allen auftreten, die in ihrer Jugend eine Varizellen-Infektion (also Windpocken) durchgemacht haben. Durch eine Schwächung des Immunsystems, die bereits beschriebene Immunseneszenz, kommt es zu einer Reaktivierung des im Nervensystem persistierenden Virus. Seit dem Jahr 2018 ist ein Totimpfstoff gegen Herpes Zoster (Shingrix®) zugelassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung für alle Personen ab 60 Jahren. Für Menschen mit einer Immunsuppression und für Personen mit schweren Grunderkrankungen gilt die Empfehlung bereits ab 50 Jahren.

Aber auch hier besteht das Problem von Lieferengpässen, der Impfstoff ist nur eingeschränkt verfügbar. Deshalb sind Ärzte dazu aufgerufen, mit den vorhandenen Impfstoffen begonnene Impfserien zu vollenden. Eine Impfserie besteht aus zwei Impfdosen, die im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht werden.

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