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Insektenstiche behandeln

Wenn Mücken, Bienen oder Wespen stechen, ist das zwar ärgerlich und schmerzhaft, für die meisten aber ungefährlich. Im Rahmen der Selbstbehandlung gibt es viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Anders ist das bei Allergikern. Hier ist schnelles Handeln gefragt, um Schlimmeres zu verhindern.
Carina Steyer
28.07.2021  16:00 Uhr

Bienen und Wespen stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Mücken nutzen den Menschen als Nahrungsquelle. Dieser kleine Unterschied entscheidet darüber, wie schmerzhaft der Stich am Ende ausfällt. Bienen und Wespen injizieren beim Stechen ein Gift in die Haut des Opfers, dass den potenziellen Angreifer durch seine schmerzauslösende Wirkung vertreiben soll. Bis zu 3 µg sind es bei Wespen, bis zu 140 µg bei Bienen. Damit diese große Menge übertragen werden kann, sind Bienenstachel mit einem kleinen Widerhaken ausgestattet, der beim Stich stecken bleibt. Beim Versuch sich zu befreien, verlieren die Bienen in der Regel ihren kompletten Stechapparat inklusive Giftblase. Das Gift kann so noch minutenlang abgegeben werden. Nach einem Bienenstich sollte der Stachel deshalb schnell mit einer Pinzette entfernt werden. Beim Herausziehen sollte man allerdings darauf achten, dass die Giftblase, die als kleine Verdickung am äußeren Ende des Stachels zu erkennen ist, nicht zusammengedrückt wird. Ansonsten gelangt noch mehr Bienengift in die Einstichstelle.

Schnell handeln

Die beste Sofortmaßnahme bei schmerzenden Insektenstichen ist, die Stichstelle zu kühlen. Das lindert nicht nur die Schmerzen, sondern reduziert auch die Schwellung und die Ausbreitung des Gifts. Gut eignen sich fertige Kühlpacks, die in ein Tuch gewickelt werden, um eine lokale Unterkühlung und Reizung der Haut zu verhindern. Alternativ kann die Stelle mit Wasser benetzt werden. 

Wenn der Stich im Bereich von Hals, Zunge oder Mundschleimhaut liegt und die Schwellung die Atemwege einengt, muss der Notarzt gerufen werden. Dasselbe gilt bei einer allergischen Reaktion. Die Symptome einer Anaphylaxie setzen im Durchschnitt zwischen zehn und 30 Minuten nach dem Stich ein. Ist eine Insektengiftallergie bekannt, sollten Betroffene für den Ernstfall ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem oralen Antihistaminikum und einem oralen Glucocorticoid bei sich tragen. Im Fall einer schweren Reaktion wird zunächst das Adrenalin in die Außenseite des Oberschenkels injiziert. Anschließend werden das Antihistaminikum und das Corticosteroid eingenommen.

Juckreiz lindern

Im Gegensatz zu Bienen und Wespen stechen Mücken möglichst mehrfach zu, um ihren Hunger stillen zu können. Für einen schmerzlosen Stich sind sie deshalb bestens gerüstet. Die Oberfläche des Stechrüssels ist gezackt, sodass die Haut nur an wenigen Stellen eingeritzt wird und weniger Nerven betroffen sind. Zusätzlich enthält der Speichel ein Lokalanästhetikum. Doch auch ein nahezu schmerzloser Stich hat Folgen, denn daraufhin schüttet der Körper als Reaktion auf die Speichelproteine des Insekts lokal verstärkt Histamin aus. Der Bereich um die Einstichstelle schwillt an, wird rot und beginnt zu jucken. 

Ist der erste Schmerz abgeklungen, setzt sich auch bei Wespen- und Bienenstichen der Juckreiz durch. Wer es schafft, sollte nicht kratzen. Es fördert noch mehr Histamin, was wiederum den Juckreiz verstärkt. Zudem können Krankheitserreger in die Kratzwunden gelangen. Um dem Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen, Histaminfreisetzung und noch mehr Juckreiz zu entkommen, kommen topische Antihistaminika wie Bamipin (zum Beispiel Soventol® Gel) oder Dimetinden (Fenistil®) zum Einsatz. Werden sie im Kühlschrank gelagert, haben sie zudem eine kühlende Wirkung. Praktisch, nicht nur für unterwegs, sind Roll-on Stifte wie Fenisitil® Kühl Roll-on oder Soventol® Anti-Juck Stift. Reagieren Betroffene leicht allergisch oder weist die Stichstelle eine geringe Entzündung auf, können PTA topische Corticoide mit einer maximalen Konzentration von 0,5 Prozent für Kinder ab sechs Jahren empfehlen (zum Beispiel Soventol® Hydrocort 0,5 Prozent, Fenihydrocort® Creme 0,5 Prozent).

Eine rein physikalische Wirkung haben elektronische Stichheiler (zum Beispiel bite away®). Mit Hilfe eines integrierten Mikroprozessors erzeugt das Gerät eine Temperatur um 51°Celsius, die über eine keramische Kontaktfläche an die Haut abgegeben wird. Durch die Temperatur sollen Proteine denaturiert und damit das Insektengift inaktiviert werden. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, empfehlen die Hersteller, das Gerät unmittelbar nach einem Stich zu verwenden. Der Stift ist zwar auch für Kinder zugelassen, könnte aber aufgrund der schmerzhaften Hitze weniger gut toleriert werden. Die Anwendungsdauer beträgt bei Kindern drei, bei Erwachsenen sechs Sekunden.

Ab hier zum Arzt

In der Regel klingen die typischen Stichsymptome (Rötung, Schwellung, Juckreiz) nach wenigen Tagen ab. Ist die Einstichstelle weiterhin heiß, gerötet und stark geschwollen oder offen sowie mit Eiter gefüllt, deutet das auf eine Entzündung hin. Auch plötzlich auftretendes Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl gelten als Warnsignal. Betroffenen sollte ein Arztbesuch angeraten werden. Dasselbe gilt bei Stichen, die in unmittelbarer Nähe der Augen liegen. Hier ist in der Regel eine spezielle Augensalbe erforderlich.

Häufiger als früher kommt es vor, dass Mückenstiche stark anschwellen. Experten vermuten, dass diese Komplikation auf Insektizide im Speichel der Mücken zurückzuführen sein könnte. Die Tiere selber sind inzwischen resistent, bei Menschen jedoch könnten die chemischen Mittel zu stärkeren allergischen Reaktionen führen. Ein wissenschaftlicher Nachweis für diese Theorie fehlt allerdings bisher.

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