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Gestörter Stoffwechsel

Intervallfasten besser nicht in jungen Jahren

Intervallfasten wird mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Dass dies möglicherweise nicht für Heranwachsende gilt, haben Forschende der Technischen Universität München (TUM), des LMU Klinikums München und von Helmholtz Munich in einer aktuellen Studie herausgefunden.
Katja Egermeier
20.02.2025  10:00 Uhr

Intervallfasten rege den Stoffwechsel an und könne Übergewicht sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken, erklärt Professor Alexander Bartelt vom Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin. Doch so viel man über die Vorteile für den menschlichen Körper inzwischen weiß, so wenig sei über mögliche Nebenwirkungen bekannt. In ihrer Studie hätten sich nun negative Folgen durch Intervallfasten gezeigt – wenn es von Heranwachsenden praktiziert wird. Zwar handele es sich um einen Versuch mit Mäusen, das Ergebnis – eine langfristige Beeinträchtigung des Stoffwechsels – könne aber auf den Menschen übertragbar sein.

Langfristig weniger Insulin

Dass das Alter eine entscheidende Rolle beim langfristigen Intervallfasten spielt, stellten die Forschenden anhand von Mäusen in drei verschiedenen Altersgruppen fest. Die heranwachsenden, ausgewachsenen oder älteren Tiere wurden über zehn Wochen lang jeweils zwei Tage normal und einen Tag nicht gefüttert.

Während erwachsene und ältere Mäuse eine verbesserte Insulinsensitivität zeigten, ihr Körper also effizienter auf Insulin reagierte, arbeiteten die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse bei den heranwachsenden Tieren nur noch eingeschränkt. Infolgedessen produzierte ihr Körper zu wenig Insulin, was langfristig das Risiko für Diabetes erhöhen könne, so die TUM. »Intervallfasten wirkt sich eigentlich positiv auf die Beta-Zellen aus. Dass in der Mausstudie junge Tiere nach dauerhaftem Intervallfasten dann weniger Insulin produzierten, hat uns deshalb überrascht«, erklärt Leonardo Matta von Helmholtz Munich, einer der Erstautoren der Studie.

Beta-Zellen reifen nicht aus

Mithilfe der hochauflösenden Einzelzellsequenzierung konnten die Forschenden auch die Ursachen für dieses Phänomen entschlüsseln: »Die Zellen der heranwachsenden Mäuse hörten an einem bestimmten Punkt auf zu reifen und produzierten dann weniger Insulin«, erklärt Peter Weber von Helmholtz Munich, ebenfalls Erstautor der Studie. Bei erwachsenen und älteren Mäusen trat dieser Effekt nicht auf, da ihre Zellen bereits vollständig ausgereift waren.

Dass die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sein könnten, stützen die Forschenden auf einen Vergleich mit Referenzdaten aus menschlichen Geweben. Patienten mit Typ-1-Diabetes zeigten ähnliche verminderte Reifungsmuster der Beta-Zellen.

Für Stephan Herzig, Professor für Molekulare Stoffwechselkontrolle an der TUM, bestätigen die Ergebnisse die Annahme, dass Intervallfasten für Kinder und Jugendliche ein Risiko darstellen könnte. Man werde die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen weiter erforschen, so der Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs bei Helmholtz Munich. »Wenn wir diese besser verstehen oder sogar die Entwicklung von Beta-Zellen fördern könnten, wäre dies ein neuer Ansatz für die Diabetes-Therapie.«

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