PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Hypoton, isoton oder hyperton?

Isotonisierung von Augentropfen leicht gemacht

Damit Augentropfen bei der Anwendung nicht schmerzen, müssen sie in bestimmten Parametern wie dem osmotischen Druck ungefähr der Tränenflüssigkeit entsprechen. Bei der Anpassung unterstützt eine neue DAC/NRF-Rechenhilfe.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 15.07.2025  14:00 Uhr

Wässrige Augentropfen sollten so konzipiert sein, dass sie möglichst verträglich sind. Ist das Auge irritiert, reagiert es mit Zwinkern und einem gesteigerten Tränenfluss – was die Verweildauer der Zubereitung und damit auch die Wirksamkeit reduziert. Besonders verträglich sind Zubereitungen, die in pH-Wert und osmotischem Druck der Tränenflüssigkeit entsprechen, also isohydrisch und isotonisch sind. Dies ist jedoch nicht immer möglich, weil andere Faktoren wie die Stabilität von Wirkstoffen oder Konservierungsmitteln ebenfalls eine Rolle spielen. Manchmal ist eine hyperosmotische Lösung auch aus therapeutischen Gründen explizit erwünscht.

Die physiologischen Kennzahlen der Tränenflüssigkeit entsprechen etwa denen der Blut- und Gewebeflüssigkeiten. Daher wird für wässrige Zubereitungen zur Anwendung am Auge ein pH-Wert von circa 7,4 angestrebt. Hinsichtlich der Tonizität werden eine Osmolalität von etwa 280 mosmol/kg und eine Gefrierpunktserniedrigung von circa 0,52 K zugrunde gelegt. Bei diesen Werten spricht man von isotonischer Lösung.

Die Tonizität wird grundsätzlich von allen gelösten Stoffen beeinflusst. Zu vernachlässigen sind laut DAC/NRF allerdings sehr niedrig konzentrierte Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid und nichtionische viskositätserhöhende Hilfsstoffe wie Hydroxyethylcellulose oder Hypromellose. Im Zweifelsfall sollte eine Substanz sicherheitshalber mit einberechnet werden.

Um die erforderliche Tonizität zu erreichen, werden bei hypotonen Lösungen Isotonisierungsmittel wie Natriumchlorid, Borsäure oder Mannitol eingesetzt. Handelt es sich nicht um eine standardisierte Rezeptur, helfen die DAC-Anlagen A und B bei der Auswahl und Berechnung. Die DAC-Anlage A enthält beispielsweise für verschiedene Wirkstoffe die passenden Konservierungs- und Isotonisierungsmittel. Die zu ergänzende Menge des Isotonisierungsmittels (in Prozent) kann wiederum anhand einer Formel in DAC-Anlage B mithilfe der Gefrierpunktserniedrigung der einzelnen Stoffe errechnet werden.

DAC/NRF-Rechenhilfe nimmt Arbeit ab

Bei wässrigen Lösungen zur Anwendung am Auge unterstützt nun eine neue DAC/NRF-Excel-Rechenhilfe hinsichtlich Osmalalität und Isotonisierung. Diese funktioniert wie folgt: Nach Eingabe der relevanten Wirk- und Hilfsstoffe in ihrer jeweiligen Konzentration zeigt die Rechenhilfe an, ob eine hypotonische, annähernd isotonische oder hypertonische Lösung vorliegt – inklusive der Empfehlung für oder gegen eine Isotonisierung. Grundlage sind dabei die Angaben nach DAC-Anlage B, die aber laut DAC/NRF um bisher nicht aufgeführte Angaben stoffspezifischer Gefrierpunktserniedrigungen ergänzt wurden.

Liegt eine hypotone Lösung vor, gibt die Rechenhilfe zudem die einzusetzende Konzentration des Isotonisierungsmittels an, die erforderlich ist, um annähernde Isotonie zu erreichen. Dazu wird einfach zusätzlich das verwendete Mittel wie zum Beispiel Natriumchlorid ausgewählt. Als Zielwert gilt ein Wert von 280 mosmol/kg – als annähernd isotonisch der Bereich von 260 bis 300 mosmol/kg. Auch Lösungen mit einer Osmolalität von etwa 220 bis 435 mosmol/kg werden am Auge noch als schmerzfrei toleriert. Bei dauerhafter Anwendung oder bei einem entzündeten Auge empfiehlt das DAC/NRF jedoch, die Zubereitung möglichst genau an die physiologische Osmolalität anzugleichen.

Das DAC/NRF weist darauf hin, dass die neue Rechenhilfe noch nicht in den Allgemeinen Hinweisen I.8.1. und DAC-Anlage B berücksichtigt ist. Dadurch könne es vereinzelt zu Diskrepanzen bei den Ergebnissen kommen, die klinisch jedoch nicht von Bedeutung seien. Mit der Ergänzungslieferung 2025/2 sollen die Inhalte angeglichen werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa