Ist Brokkoli die neue Geheimwaffe bei Schlaganfall? |
Katja Egermeier |
14.03.2024 11:00 Uhr |
Brokkoli enthält nicht nur wertvolle Vitamine wie zum Beispiel Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C oder Vitamin K, ihm werden auch krebspräventive Effekte nachgesagt. Jetzt soll er auch bei Schlaganfällen vorbeugend wirken. / Foto: Getty Images/morgan23
Der ischämische Schlaganfall, der durch einen Verschluss oder die Verengung einer hirnversorgenden Arterie durch ein Blutgerinnsel entsteht, macht etwa 85 Prozent der Fälle aus. Um das Absterben von Gehirnzellen zu verhindern und bleibende Schäden wie Lähmungen zu vermeiden, ist eine schnelle Behandlung entscheidend. Dabei wird versucht, das Blutgerinnsel, das die Arterie verstopft, mit Medikamenten aufzulösen.
Leider sei das nur in 20 Prozent der Fälle erfolgreich, so der leitende Forscher Dr. Xuyu (Johnny) Liu von der Universität Sydney erklärt. »In einer präklinischen Studie haben wir herausgefunden, dass die Erfolgsrate auf 60 Prozent steigt, wenn das Medikament zusammen mit der aus Brokkoli gewonnenen Verbindung verabreicht wird.«
Eine weitere, erstaunliche Erkenntnis der Studie sei gewesen, dass dieses in Kreuzblütlern wie Brokkoli natürlich vorkommende Sulforaphan keine Anzeichen von Blutungen hervorrufe, was eine häufige Nebenwirkung von blutverdünnenden Mitteln ist. Erste Tests hätten auch gezeigt auch, dass die aus Brokkoli gewonnenen Moleküle in der Lage waren, das Auftreten eines Schlaganfalls zu verzögern. Sie könne daher auch als vorbeugendes Mittel für Patienten mit einem hohen Schlaganfallrisiko in Frage kommen.
Die Forschenden wollen sich nun auf klinische Studien konzentrieren und hoffen, in nur fünf Jahren eine neue präventive und gerinnungshemmende Behandlung für Schlaganfälle zu finden. Dr. Liu ist zudem der Ansicht, dass die Substanz auch bei weiteren Krankheiten, bei denen Blutgerinnsel oder Thrombosen eine Rolle spielen, eingesetzt werden könne.