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Prognosen und Einschätzungen

Ist das Ende der Pandemie in Sicht?

Wie geht es weiter mit der Pandemie? Charité-Virologe Christian Drosten plädiert mit Blick auf Herbst und Winter für eine Anpassung der Prognosen an die Realität – sonst stünden sie auf dünnem Eis. Kommt das große Aufatmen im Frühjahr, wie derzeit manche sagen?
dpa
02.09.2021  16:00 Uhr

Drosten: »RKI-Analyse zeitnah aktualisieren«

Inzwischen liegen verlässliche Daten über die nachweislich erhöhte Übertragung und auch die ansteigende Hospitalisierungsrate vor. Vor allem aber machte das RKI in dem Modell Annahmen über das Fortschreiten der Impfquote in Deutschland, die schon jetzt nicht mehr zutreffen – selbst wenn die Impfmöglichkeit der über 12-jährigen Kinder jüngst einbezogen wurde.

»Das hat es bisher bei keinem anderen Virus gegeben.«
Christian Drosten, Virologe, Charité Berlin

Man müsse die RKI-Analyse nun zeitnah aktualisieren, sagte Drosten. »Man sollte sich nicht täuschen und durch zu wenig Vorsicht in eine Situation hineinlaufen, die man sich nicht wünscht und die untragbar ist: Dass es weitere Lockdowns gibt und die Schulen wieder schließen müssen.«

Aufgrund von Delta könne niemand mehr mit voller Gewissheit sagen, dass selbst bei Erreichen bestimmter Impfquoten eine vierte Welle vermieden werden könne, ergänzte Drosten. SARS-CoV-2 habe sich nun schon mehrmals anders verhalten als zunächst von einem Coronavirus erwartet. »Alpha und Delta waren absolute Überraschungen.« Mit so massiven Steigerungen der Übertragungsrate habe kein Virologe gerechnet. »Das hat es bisher bei keinem anderen Virus gegeben.« Von den höheren Ansteckungsraten seien die anfänglichen Grundannahmen der Impfstrategie – wie 75 Prozent Impfquote als für eine Herdenimmunität ausreichendes Ziel – bereits erschüttert worden.

»Jeder wird sich letztlich infizieren«

»Man kann sich da schon rausimpfen«, sagte Drosten heute im Deutschlandfunk. Bisher blieben die deutschen Quoten aber zum Beispiel im Vergleich zu England deutlich zurück. 61 Prozent vollständig Geimpfter reichten überhaupt nicht. 

»Mit dieser Quote können wir nicht in den Herbst gehen«
Christian Drosten, Virologe, Charité Berlin

Für ihn gibt es noch einen wenig beachteten weiteren Faktor bei der Beurteilung des kommenden Pandemieverlaufs: Die Viruslast im Hals von Geimpften bei einer Ansteckung steigt wieder, wenn die Impfung einige Monate her ist. »Sie haben den Erreger nur kurz, aber mit hoher Viruslast im Hals2, erklärte der Virologe. Entsprechend steige mit zunehmendem Abstand zur Impfung das Risiko, dass Geimpfte das Virus an andere weitergeben. Letztlich werde sich unter anderem aus diesem Grund jeder Mensch infizieren.

Stand jetzt sei davon auszugehen, dass es noch einige Jahre lang ein starkes Infektionsgeschehen unter Erwachsenen geben werde, prognostizierte Drosten. Für Geimpfte ohne Risikofaktoren sei das nicht weiter schlimm, weil die Erkrankung bei ihnen dann einer Erkältung ähnele. Der durchschnittliche gesunde Erwachsene müsse sich wahrscheinlich in den kommenden Jahren mehrmals infizieren, um einen länger haltbaren Schleimhautschutz aufzubauen. Der Status «geimpft» erlaube dies ohne schwere Krankheits- oder Langzeitfolgen. »Es ist von einem weitgehenden Schutz auch gegen Long Covid durch die Impfung auszugehen«, sagte Drosten. Nicht zu Risikogruppen zählende Kinder würden durch die Infektion selten überhaupt krank.

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