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Starkes Übergewicht

Ist die Fett-weg-Spritze empfehlenswert?

Zu Jahresbeginn nehmen sich traditionell viele Menschen vor, ein bisschen abzuspecken. Sind die momentan vieldiskutierten Medikamente, die man sich selbst unter die Haut spritzt, da eine gute Idee?
dpa
24.01.2023  10:00 Uhr

Gefahren der Fett-weg-Spritze

So gut das klingt, in der Praxis sehen Experten noch Hindernisse und auch Gefahren. Die DGE warnte vor Risiken und Nebenwirkungen und »einer von den Zulassungsbehörden nicht freigegebenen, unkontrollierten Anwendung«. Da »Wegovy« bisher nicht verfügbar ist, werde stattdessen das geringer dosierte »Ozempic« bei Übergewichtigen als Lifestyle-Medikament zum Abnehmen eingesetzt – in sogenanntem Off-Label-Use: Patienten müssten dann für den Effekt der Abnehm-Arznei mehr Wirkstoff spritzen, sagte Petersenn. Die Kosten könnten sich je nach verabreichter Dosis auf 80 bis rund 200 Euro pro Woche belaufen.

»Eines der Probleme dabei ist, dass eine Lifestyle-Anwendung nicht untersucht ist«, sagt Petersenn. »Es ist unklar, ob ein übergewichtiger Patient, der aber nicht adipös ist, überhaupt Gewicht verliert.« Auch Nebenwirkungen wie Übelkeit und Durchfall seien möglich. Generell solle die Anwendung eingebettet sein in ein Gesamt-Therapiekonzept mit Ernährung und Sport unter ärztlicher Überwachung. Eine weitere Befürchtung ist eine erschwerte Versorgung von Menschen mit Diabetes durch hohe Nachfrage von Gesunden, die nur etwas abnehmen wollen.

»Wegovy« allein reicht nicht

Selbst für Menschen, die unter die Zulassungskriterien fallen, bedeuten die Spritzen nicht automatisch dauerhaftes Normalgewicht. Das Medikament könne nur solange wirken, wie man es einnimmt, betonte Petersenn. »Es ist keine Wunderwaffe und ändert nichts an genetischen Faktoren oder dem Lebensstil.« Wer Adipositas habe, müsse also entweder eine Einnahme auf Jahre einkalkulieren – oder »erhebliche Disziplin« nach dem Absetzen aufbringen, um das Gewicht zu halten. Etwaige Effekte einer Langzeiteinnahme seien jedoch unerforscht.

Für manche Betroffene könnten Medikamente aus Petersenns Sicht in Zukunft aber eine Magen-OP hinfällig machen, was bislang bei massiver Adipositas und erheblichen Begleiterkrankungen bewährt ist. Die Abnehm-Spritzen sind bislang zudem auch noch eine Frage des Geldbeutels. Die Kosten würden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, bemängeln Fachleute. »Die neuen Wirkstoffe könnten zu Gamechangern in der Behandlung von Adipositas werden, wenn der Gesetzgeber den Weg dafür freimacht«, sagte Jens Aberle, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Dass Menschen mit starkem Übergewicht ihre Behandlung aus eigener Tasche bezahlen sollen, wertet er als »Ausdruck der allgegenwärtigen Stigmatisierung der Betroffenen«.

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