»Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn« |
Verena Schmidt |
18.09.2024 14:00 Uhr |
Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen – sie sollten daher besonders auf ihre Mundhygiene achten. / Foto: Getty Images/nicoletaionescu
»Die Schwangerschaftshormone haben auch einen Einfluss auf die Gesundheit von Zähnen und Mund«, erklärt Privatdozentin Dr. Yvonne Wagner, Direktorin des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart, in einer Pressemeldung zum Tag der Zahngesundheit am 25. September. Dieser steht unter dem Motto »Gesund beginnt im Mund – von Anfang an« und ist in diesem Jahr besonders dem Thema Schwangerschaft und Zahngesundheit gewidmet.
Schwangere leiden gerade in den ersten Monaten häufig unter Übelkeit und Erbrechen. Die Magensäure, die dabei in den Mund gelangt, greift den Zahnschmelz an und entkalkt ihn. Der Tipp der Zahnärzte: Nach dem Erbrechen sollte der Mund sofort mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspüllösung gut ausgespült werden. Die Zähne sollten zudem – wie sonst auch – mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden. Ein kleiner Bürstenkopf kann den Würgereiz beim Zähneputzen mildern.
In der Schwangerschaft steigt der Spiegel von Hormonen wie Östrogen und Progesteron. In der Folge wird das Zahnfleisch stärker durchblutet und das Bindegewebe lockerer. Bakterien können sich leichter ansiedeln und Entzündungen auslösen. Durch eine veränderte Zusammensetzung der Mundflora steigt zudem die Zahl pathogener Bakterien. Das kann die Entstehung einer Zahnfleischentzündung begünstigen, die wiederum zu einer Parodontitis, einer Entzündung des Zahnhalteapparats, führen kann.
Diese erhöht das Risiko etwa für Schwangerschaftsdiabetes und eine Frühgeburt und kann unbehandelt letztlich zum Verlust von Zähnen bei betroffenen Frauen führen – so weit kommt es heute allerdings nur noch sehr selten. Schwangere sollten also bei Verdacht auf eine Zahnfleischentzündung den Zahnarzt aufsuchen. Denn mit einer verbesserten Mundhygiene lässt sich diese meist schnell bekämpfen.