Jetzt weg vom Nikotin |
Barbara Döring |
29.09.2023 09:00 Uhr |
Die Raucherentwöhnung mit Nikotinersatzprodukten ist mit Beratung und Betreuung noch effektiver. / Foto: Getty Images/DKart
Jeder dritte Mensch in Deutschland ist Raucher und nie war die Zahl junger Tabakkonsumenten so hoch wie heute, sagte Simone Schütt von Johnson & Johnson bei einer Veranstaltung auf der Expopharm im PTA-Home-Bereich, bei der sie einen kurzen Ausschnitt aus dem firmeneigenen Schulungsprogramm vorstellte. Die Prävalenz steigt stetig. Nach einer aktuellen Erhebung vom Juli 2023 sind 34,3 Prozent der Menschen in Deutschland Raucher.
Rauchen ist weltweit die führende vermeidbare Ursache für Krankheiten und vorzeitigen Tod. »In Deutschland sterben täglich etwa 300 Menschen an den Folgen des Rauchens«, sagte Schütt, »das sind mehr als 13 Prozent aller Todesfälle«. Jeder zweite Raucher verstirbt an den Folgen des Konsums.
Krebserkrankungen bei jungen Menschen sind zu 85 Prozent die Folge des Rauchens. Zudem würden mehr als 50 schwerwiegende Krankheiten durch das Rauchen negativ beeinflusst. Auch das Umfeld eines Rauchers muss mit gesundheitlichen Konsequenzen rechnen: »Das Risiko, einen Schlaganfall oder eine Herzerkrankung zu erleiden, ist für Passivraucher um 20 Prozent erhöht«, so Schütt.
Dass es immer mehr Raucher gibt, mag manche verwundern. Denn in der Öffentlichkeit sind sie nicht mehr sehr präsent. Rauchen ist in Kneipen und Restaurants und in vielen öffentlichen Gebäuden nicht mehr erlaubt, sodass der Zigarettenkonsum vor der Tür stattfindet und Raucher stärker isoliert sind. »Deswegen nehmen wir die Zahl der Raucher nicht mehr so stark wahr« sagte Schütt. Gravierend sei jedoch, dass viele junge Leute rauchen. Die neuesten Zahlen von Januar 2023 zeigen, dass so viele junge Menschen in Deutschland Zigaretten konsumieren wie noch nie. Dabei fungierten E-Zigaretten, Liquids oder Verdampfer klar als Einstiegsdroge.
Mehr als jeder dritte Kunde in der Apotheke sei Raucher und von drei Personen, die rauchen, hätten zwei den Wunsch, damit aufzuhören, zeigten Erhebungen. Doch wie schaffen es Raucher am besten zum Nichtraucher zu werden? Laut Studien hat sich die Nikotinersatztherapie mit 15- bis 25-prozentiger Erfolgsquote als besonders erfolgreich erwiesen, wie Schütt ausführte. Mit 20 bis 40 Prozent sei die Methode noch effizienter, wenn sie mit einer Beratung und Betreuung einherginge. Das sei entscheidend mit der Apotheke in Einklang zu bringen, denn das Team wäre bei der Raucherentwöhnung der »Therapeut«.