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Biologe klärt auf

Kalter Winter, weniger Stechmücken?

Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt: Das macht Hoffnung auf einen Sommer ohne Stechmücken? Leider nein, sagte der Biologe Dirk Reichle der Nachrichtenagentur dpa. »Das Märchen, dass Stechmücken in einem kalten Winter sterben und damit im Frühjahr weniger zu befürchten sind, wird zwar Jahr für Jahr immer wieder aufgekocht. Daran ist aber so gut wie nichts.«
dpa/Katja Egermeier
16.02.2021  14:00 Uhr

Als Beispiele nennt der Wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) etwa Skandinavien und Sibirien. »Würde das Märchen stimmen, gäbe es dort keine Stechmücken mehr. In der Realität ist das aber nicht so.« In sehr kalten Wintern würden vielleicht einige Dauereier absterben. »Die Masse ist aber im Frühjahr nach wie vor schlupffähig, was wiederum alleine vom Vorhandensein von Wasser in den Brutstätten abhängt«, sagte Reichle.

Das bestätigt auch Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Egal, wie viele Mücken die Winter überlebt hätten, entscheidend seien die Witterungsverhältnisse im Frühjahr. Hausmücken würden meist im April mit der Eiablage beginnen.

Stechmücken als Krankheitsüberträger

Bereits vergangenes Jahr jedoch machte die Biologin auf die Thematik »Stechmücken als Krankheitsüberträger« aufmerksam. Hier könne es langfristig zu einem dauerhaften Problem in Deutschland kommen. Der Grund: Die Klimaerwärmung. Eine Rolle spielten dabei exotische invasive Arten, die sich weiter ausbreiten und tropische Erreger wie Zika- oder Dengue-Virus übertragen könnten, so die Mückenexpertin. Belege für eine weitere Etablierung dieser Arten liefere unter anderem der Mückenatlas, ein seit 2012 im Aufbau befindliches Internet-Portal zur Verbreitung von Mückenarten.

So etabliere sich die Asiatische Tigermücke von Süden aus. Populationen in Bayern und Baden-Württemberg nähmen bereits zu. Die Asiatische Buschmücke ist lediglich in Sachsen, Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein noch nicht angekommen. Und Aedes koreicus, auch Koreanische Buschmücke genannt, hat sich in Augsburg und Wiesbaden etabliert.

Keine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Stechmücken

Keine Sorgen muss man sich Kabs zufolge jedoch hinsichtlich der Übertragung von Covid-19 durch Stechmücken machen. Bereits im Sommer vergangenen Jahres haben Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität Kansas (USA) eindeutig gezeigt, dass das SARS-CoV-2 nicht von Stechmücken übertragen werden kann.

Für die Untersuchung sind laut Kabs drei der wichtigsten und weit verbreiteten Vektoren für Arboviren (Viren, die durch Arthropoden, unter anderem Insekten, übertragen werden) verwendet worden: Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke) und Culex quinquefasciatus. Die Asiatische Tigermücke kommt lokal an mehreren Stellen im Oberrheingebiet vor, das einheimische Pendant zu Culex quinquefasciatus wäre die Hausmücke Culex pipiens, die weit verbreitet in Deutschland auftritt.

Die drei Stechmückenarten seien im Labor mit dem SARS-Virus infiziert und die Virusentwicklung innerhalb der Versuchstiere beobachtet worden – mit eindeutigen Ergebnissen: SARS-CoV-2 konnte sich in keiner der Stechmückenarten vermehren und damit auch nicht das Virus übertragen. Das bedeute konkret, dass selbst wenn eine Stechmücke Blut von einer infizierten Person saugt, kann es zu keiner Übertragung des Virus auf eine weitere Person kommen.

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