Kampf gegen Krebs in der Krise |
Eine Krise ruft die nächste hervor: Die Covid-19-Pandemie schlägt sich negativ auf die Diagnose und Behandlung von Krebs nieder. / Foto: Getty Images/FatCamera
Während des Kampfes gegen Covid-19 sei es bisher überaus herausfordernd gewesen, den Fortbestand der Krebsbehandlung zu gewährleisten. »Durch die Pandemie braut sich eine Krise nichtübertragbarer Krankheiten, einschließlich Krebs, zusammen.«
Die WHO Europa hofft nach eigenen Angaben auf eine Zukunft, in der Krebs nicht länger eine lebensbedrohliche Krankheit ist. »Wir können Krebs nicht beseitigen«, erklärte Kluge. »Aber wir können darauf abzielen, Krebstodesfälle zu beseitigen.« Auf dem Weg dorthin ruft die WHO Europa nun eine europaweite Krebsinitiative ins Leben, um Krebskontrolle und -vorbeugung auf dem Kontinent zu verbessern.
Wer ein solches »Awareness ribbon« trägt, bekundet Solidarität mit einer bestimmten Personengruppe – je nach Farbe auch mit an Krebs erkrankten Menschen. So steht beispielsweise rosa beispielsweise für Brustkrebs, blau für Darmkrebs oder lila unter anderem für Bauchspeicheldrüsenkrebs, Schilddrüsenkrebs, Hodenkrebs. / Foto: Getty Images/Vadzim Kushniarou
2020 wurde nach offiziellen Angaben bei 2,7 Millionen Menschen in der EU Krebs entdeckt. 1,3 Millionen Patienten starben an der in vielen Varianten auftretenden Krankheit. In der gesamten europäischen Region, zu der die WHO mehr als 50 Länder zählt, gibt es nach Angaben der Organisation in einem normalen Jahr fast 2,2 Millionen Krebstote – »eine viel zu hohe Zahl, wenn wir wissen, dass diese Todesfälle hätten verhindert werden können«, so Kluge.
Zu Beginn der Corona-Pandemie habe die WHO festgestellt, dass die Krebsdienste in jedem dritten Land der Region teils oder vollständig gestört worden seien, sagte Kluge. In den Niederlanden und Belgien sei die Zahl der diagnostizierten Krebserkrankungen während des ersten Lockdowns 2020 um 30 bis 40 Prozent gefallen, im nationalen Onkologiezentrum von Kirgisistan im April gar um 90 Prozent.
Verspätete Diagnosen und Behandlungen in Großbritannien dürften sich dort zudem in den nächsten fünf Jahren in einem Anstieg der Darm- und Brustkrebstoten um 15 beziehungsweise 9 Prozent niederschlagen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.