PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Antidepressiva

Keine Angst vor dem Absetzen

Manche Menschen nehmen kurz-, viele auch langfristig Antidepressiva. Wer sie absetzt, sollte einiges beachten. Doch in den meisten Fällen ist das gut zu managen, sagt jetzt eine Studie.
AutorKontaktdpa
Datum 07.06.2024  11:45 Uhr

Die Studie der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Uniklinik Köln, veröffentlicht in »Lancet Psychiatry«, liefert beruhigende Nachrichten für Patienten, die überlegen, ihre Antidepressiva-Behandlung zu beenden. Denn: Oftmals sei das Erleben von sogenannten Absetzsymptomen durch negative Erwartungshaltungen beeinflusst – und nicht unbedingt durch die Medikation selbst.

Das bedeutet: Wer Symptome erwartet, hat womöglich eher welche. Die von den Wissenschaftlern durchgeführte Meta-Analyse umfasste rund 21.000 Teilnehmer und belegt, dass echte medikamentenbedingte Absetzsymptome bei etwa 16 bis 17 Prozent der Fälle auftreten – und diese meist mild sind.

Kein kleinschrittiges Ausschleichen nötig, aber ...

»Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen wird Antidepressiva ohne relevante Symptome absetzen können. In den allermeisten Fällen ist daher kein langwieriges oder kleinschrittiges Ausschleichen der Medikation nötig«, erklärt Dr. Jonathan Henssler, Leiter der Arbeitsgruppe Evidence-Based Mental Health an der Charité. 

In der Nationalen Versorgungsleitlinie »Unipolare Depression« wird nach einer Erhaltungstherapie oder Rezidivprophylaxe jedoch prinzipiell ein Ausschleichen über mindestens acht bis zwölf Wochen empfohlen. Die Metaanalyse ist daher eher als Beruhigung anzusehen, da laut ihr Absetzsymptome nicht so häufig auftreten, wie es einzelne frühere Studien und auch Reviews nahegelegt hätten.

Grundsätzlich gilt: Wer überlegt, seiner Antidepressiva-Therapie zu beenden, sollte das nicht alleine tun. »Es ist wichtig, dass alle Menschen, die eine Behandlung mit Antidepressiva beenden wollen, ärztlich eng begleitet und im Falle von Entzugssymptomen individuell unterstützt werden«, betont Prof. Christopher Baethge von der Uniklinik Köln. »Eine gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Betroffenen und Behandelnden, schon vor Beginn einer Therapie, ist die Basis für eine gute Behandlung. Wir hoffen, dass unsere Daten diese unterstützen können und der aktuellen Verunsicherung entgegenwirken.«

Dieser Artikel wurde am 11. Juli 2024 aktualisiert.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa