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Keine Chance für Karies

Eine weit verbreitete Krankheit, gegen die es keine Medikamente gibt – das ist Karies. Doch anders als bei vielen anderen Erkrankungen gibt es hier eine wirksame Prophylaxe.
Annette Immel-Sehr
07.09.2020  08:20 Uhr

Nahrung entziehen

Zwei Aspekte spielen im Kariesgeschehen eine entscheidende Rolle: die Ernährung des Menschen und die Bakterien, die sich daran bedienen. Bakterien in der Mundhöhle, vor allem Streptokokken, ernähren sich von Zuckern. Dazu zählt Haushaltszucker genauso wie zum Beispiel Traubenzucker und Fruchtzucker. Auch Stärke können sie verstoffwechseln und diese großen Moleküle in Ein- und Zweifachzucker zerlegen. Aus diesem Grund sind nicht allein zuckerhaltige Lebensmittel kariesfördernd, sondern auch stärkehaltige. Als Abfallprodukt des Bakterienstoffwechsels entstehen Säuren, die die Zahnoberfläche angreifen und ihr wichtige Mineralstoffe entziehen. Dieser Effekt verstärkt sich durch säurehaltige Getränke.

Karies entsteht in der Regel an den Furchen der Kauflächen der Zähne, am Zahnfleischansatz sowie an den Kontaktflächen benachbarter Zähne. Hier sind die Lebensbedingungen für Streptokokken und weitere Bakterien ideal und hier machen sie sich fest. Mit der Zeit entsteht ein immer dicker werdender Bakterienrasen: die Plaque. Sie setzt sich aus den Bakterien, deren Stoffwechselprodukten und Speichelkomponenten zusammen. Wenn die Plaque im Laufe der Zeit verkalkt, entsteht Zahnstein.

Im Frühstadium lässt sich die Karies noch stoppen. Die oberflächlichen Kreideflecken auf dem Zahnschmelz können mit Fluorid wieder »repariert«, das heißt remineralisiert werden. Dringt die Karies aber in das Dentin vor, ist die Zahnsubstanz nicht mehr zu retten. Der Zahnarzt muss die befallenen und geschädigten Teile zum Beispiel mit einem Bohrer abschleifen. Weil die entfernte Zahnsubstanz nicht mehr nachwächst, füllt der Zahnarzt den entstandenen Defekt mit Füllungsmaterial auf oder setzt eine Krone darauf.

Zeit nehmen

Angesichts dieses Krankheitsverlaufs wird deutlich: Kariesprophylaxe muss bei den Bakterien ansetzen. Sie lassen sich zwar nicht dauerhaft aus der Mundhöhle entfernen, doch wenn der Mensch weniger Zucker zu sich nimmt und weniger säurehaltige Getränke konsumiert, verschlechtern sich ihre Lebensbedingungen erheblich. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Zucker dem Lebensmittel zugesetzt wurde oder natürlicherweise dort vorkommt, wie in Früchten, Säften oder Honig.

Wenn dann auch noch Speisereste an den Zähnen und die Plaque regelmäßig entfernt werden, so haben es Streptokokken und Co. zunehmend schwerer, auf den Zähnen zu überleben. Die Basis der Kariesprophylaxe ist somit die zweimal tägliche gründliche Reinigung der Zähne mit einer Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Wichtiger als die Frage, ob eine Hand- oder eine elektrische Zahnbürste verwendet wird, ist die sorgfältige Durchführung. Das Putzen sollte mindestens zwei Minuten dauern. In dieser Zeit lassen sich immerhin ungefähr 40 Prozent der Plaque entfernen – von daher darf auch gern ein wenig länger geputzt werden. Je nach Zahnstellung können Speisereste und Biofilm nicht allein mit der Zahnbürste entfernt werden. Um an schlecht zugängliche Bereiche zu gelangen, sind Zahnseide oder Interdentalbürsten geeignete Hilfsmittel. Mundspülungen und der Einsatz einer Munddusche bieten keine Alternative zur mechanischen Plaque-Entfernung, sie können das Zähneputzen nur ergänzen.

Neben der Plaqueentfernung ist die Fluoridanwendung die wichtigste kariesprophylaktische Maßnahme. Fluoride stehen in unterschiedlichen Darreichungsformen für die Anwendung zu Hause sowie für die Zahnarztpraxis zur Verfügung, und zwar in Form von Zahnpasta, hochkonzentrierten Gelees und als Lack. Fluorid fördert die Remineralisation des Zahnschmelzes mit Calcium und Phosphat und hemmt die Plaque-Bakterien darin, Zucker in Säuren umzuwandeln.

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