Keine Vorabsprühstöße machen! |
Ein wichtiger Tipp für die Abgabe von Notfallsets: Das neue Anaphylaxie-Nasenspray darf nicht vorgepumpt werden – wie sonst etwa bei abschwellend wirkenden Schnupfensprays üblich.. / © Getty Images/Karl Tapales
Eurneffy wird zur Notfallbehandlung bei allergischen Reaktionen (Anaphylaxie) angewendet, etwa infolge von Insektenstichen, Arzneimitteleinnahme oder anderen Allergenen. Die Behandlung ist bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von ≥ 30 kg angezeigt
Größte Unsicherheit stellen laut Risikomanagementplan derzeit mögliche Medikationsfehler bei der Selbstapplikation des Nasensprays dar. Denn: Das Nasenspray darf nicht vorgepumpt werden; es dürfen also keine Test- oder Vorab-Sprühstöße - wie etwa bei abschwellend wirkenden Nasensprays üblich - getätigt werden, teilt die AkdÄ mit. Deshalb sowie zur eventuellen Wiederholungsgabe sollten Betroffene immer zwei Nasensprays mitführen. Allerdings entfallen versehentliche, unbeabsichtigte Injektionen bei falscher Handhabung wie bei Autoinjektoren.
Das Nasenspray stellt eine innovative Alternative zur intramuskulären Gabe mittels Autoinjektor bei Anaphylaxie dar. Grundsätzlich scheint das Nasenspray genauso wirksam zu sein wie die intramuskuläre Gabe mittels Autoinjektoren oder direkter Injektion von Epinephrin. Die Therapiekosten liegen derzeit für das Nasenspray deutlich höher als für die Autoinjektoren.
Das Nasenspray verspricht eine patientenfreundlichere Anwendung. So ist auch dessen Lagerung unkritischer; Autoinjektoren verlieren bei Erwärmung über 25 °C an Wirkung.