Kinder gesünder ernähren |
Isabel Weinert |
11.05.2023 11:30 Uhr |
Regeln für den Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung könnten künftig verstärkt vor zu viel Ungesundem schützen. / Foto: Adobe Stock/beats_
Das WHO-Nährwertmodell ist eine geeignete Grundlage für die geplanten Regeln für Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung. Das zeigt eine neue Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die jüngst als Preprint veröffentlicht wurde. Im Schnitt halten etwa 40 Prozent der insgesamt 660 untersuchten Lebensmittel aus 22 Produktkategorien die vom Bundesernährungsministerium vorgeschlagenen Grenzwerte für Kalorien, Zucker, Fette und Salz ein.
In den meisten Lebensmittelkategorien könnte eine beträchtliche Anzahl von Produkten weiterhin uneingeschränkt beworben werden. Die Anwendung des Modells dürfte die Werbung auf Produkte mit einem geringen Kalorien-, Zucker-, Salz- und Fettgehalt umlenken sowie Anreize für gesündere Rezepturen schaffen, schlussfolgern die Autoren. Größere Schwierigkeiten bei der Anwendung des WHO-Modells haben die Autoren nicht identifiziert. Diese Ergebnisse widerlegen Argumente aus Politik und Industrie, die Umsetzung des Modells mache Lebensmittelwerbung in großem Umfang unmöglich.