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UV-Strahlung

Kinderaugen brauchen extra Schutz

Nicht nur die empfindliche Haut von Kindern benötigt besonderen Schutz vor der Sonne. Eltern sollten auch die Augen ihres Nachwuchses im Blick haben. Laut der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sind Kinderaugen besonders anfällig für UV-Strahlung. Doch welche Schäden drohen und welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Katja Egermeier
29.07.2024  10:00 Uhr

Bis zum 20. Lebensjahr sind die Linsen des Auges noch klar und ungetrübt. UV-Strahlung könne daher ungefiltert auf die Netzhaut treffen – und dort Langzeitschäden hervorrufen, erklärt Professor Vinodh Kakkassery, Chefarzt der Augenklinik am Klinikum Chemnitz. Im ersten Lebensjahr erreichten noch 90 Prozent der UVA-Strahlung und über 50 Prozent der UVB-Strahlung die Netzhaut. Im Alter zwischen 10 und 13 Jahren seien es immer noch 60 beziehungsweise 25 Prozent. »Erst mit 18 bis 20 Jahren werden UV-Strahlen fast vollständig von der Linse aufgehalten«, bestätigt Professor Ludwig M. Heindl vom Zentrum für Augenheilkunde am Uniklinikum Köln.

Risiko für Augenerkrankungen und Erblindung

UV-Strahlung kann bei Kindern daher besonders leicht Schäden anrichten und die Entstehung des Grauen Stars fördern – auch wenn es sich dabei um einen Prozess handelt, der Jahrzehnte benötigt, bis er zu Einschränkungen führt, wie Kakkassery erklärt. Dennoch: Intensive Sonneneinstrahlung im Kindesalter erhöhe das Risiko, frühzeitig an einem Katarakt zu erkranken. UV-Licht könne zudem durch oxidativen Stress zum Untergang von Netzhautzellen beitragen, was die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) fördern kann – die häufigste Ursache für Erblindung in Deutschland, so Heindl.

Risiko für Hautkrebs am Auge

UV-Strahlung kann bekanntermaßen Hautzellen verändern und sowohl gut- als auch bösartige Tumoren hervorrufen – auch an den Augenlidern oder auf der Bindehaut. Auch hier spielten Kindheit und Jugend eine entscheidende Rolle, erklärt Kakkassery. »Denn wir wissen mittlerweile, dass die Schadensbelastung, die man in frühen Lebensjahren sammelt, die Hauptursache ist, wenn sich später weißer und insbesondere schwarzer Hautkrebs entwickelt.« Man gehe von einer Entwicklungszeit von 40 Jahren aus.

Was Kinderaugen schützt

Um die Augen von Kindern bestmöglich zu schützen, empfiehlt die DOG Eltern folgende Maßnahmen:

  • UV-Index beachten: Achten Sie auf den UV-Index, den viele Apps anzeigen, und ergreifen Sie ab UV-Index 3 Sonnenschutzmaßnahmen. Der UV-Index beschreibt auf einer Skala von 1 bis 11 den am Boden zu erwartenden Spitzenwert an sonnenbrandwirksamer UV-Strahlung. Er wird von der WHO definiert und ist weltweit einheitlich gültig. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9 erreicht, in Hochlagen von Gebirgsregionen manchmal 11.
  • Sonnenhut und Sonnenbrille: Kinder sollten einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille tragen. Die Brille sollte EU-zertifiziert und mit CE-Zeichen versehen sein und vor UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 380 Nanometern schützen (Kennzeichnung »UV400« oder »100 Prozent UV-Schutz«).
  • Sonnenmeidung: Kinder sollten innerhalb von zwei Stunden vor und nach Sonnenhöchststand (in Europa je nach Land zwischen 13 und 14:30 Uhr) die Sonne meiden und sich im Schatten aufhalten. Ab einem UV-Index 8 sollten sie in dieser Zeit zu Hause bleiben. Trotz Schutzmaßnahmen ist der regelmäßige Aufenthalt im Freien wichtig, um Kurzsichtigkeit zu verhindern. Kinder sollten sich bei hoher UV-Belastung daher nur nachmittags und im Schatten aufhalten, zusätzlich geschützt durch Sonnenbrille und -hut.
  • Sonnencreme: Hinsichtlich des Sonnenschutzes für die Haut um die Augen reicht meist eine Sonnenbrille aus, da Sonnencreme nicht mit der Bindehaut oder der Hornhaut in Berührung kommen sollte.
  • Sonnenbrille auch bei Bewölkung tragen: Ab einem UV-Index von 4 sollten Kinder immer eine Sonnenbrille tragen – auch bei Bewölkung.
  • Kakkassery rät zudem: »Den Nachwuchs über den Zweck des UV-Schutzes kindgerecht aufzuklären, ist sehr hilfreich.«

Erhöhter UV-Index bei Wasser, Sand und Schnee

Was laut DOG häufig nicht bedacht werde: Spiegelnde Oberflächen wie Wasser, Sand und Schnee reflektieren ultraviolettes Licht und erhöhen den UV-Index. Selbst Gras steigere den UV-Wert, und zwar wie Wasseroberflächen um bis zu 10 Prozent. Noch stärker sei der Effekt bei Sand am Meer (15 Prozent) und Meeresschaum (25 Prozent).

Am stärksten jedoch reflektiere Schnee UV-Licht, so die DOG: Er erhöht den UV-Gesamtwert um rund 50 Prozent. Besondere Vorsicht sei daher im Hochgebirge oder auf Gletschern angebracht. Hier komme noch der Umstand hinzu, dass die UV-Strahlung alle 1000 Höhenmeter um weitere 10 Prozent zunimmt. Daher wird empfohlen, aufgrund der starken Blendung Sonnenbrillen mit Filterkategorie 4 zu tragen, die bis zu 97 Prozent des Lichts absorbieren.

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