Klartext zu Hepatitis B |
Katja Egermeier |
28.07.2025 12:00 Uhr |
Auf eine Hepatitis B reagiert nur etwa ein Drittel der Betroffenen mit Symptomen, zum Beispiel mit Grippesymptomen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Erbrechen und Fieber im Akutstadium der Erkrankung. Möglich sind auch lebertypische Anzeichen wie Gelbsucht (gelbe Augen oder Haut), dunkler Urin und heller Kot. Geht die Hepatitis B in eine chronische Infektion über, kann sie sich zum Beispiel in Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden und Völlegefühl äußern. Die meisten Betroffenen merken jedoch nichts.
Es ist heutzutage möglich, die Virusvermehrung mittels Medikamenten zu unterdrücken und so auch das Ansteckungsrisiko für andere zu senken. Auch die chronische Entzündung bildet sich damit zurück und die Spätfolgen bleiben aus. Eine vollständige Ausheilung einer Hepatitis-B-Infektion ist jedoch noch nicht möglich. Neue Ansätze werden zurzeit in Studien untersucht.
Vor einer Infektion mit HBV schützt die Hepatitis-B-Impfung. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) als Standardimpfung für alle Kinder empfohlen. Die Grundimmunisierung sollte möglichst frühzeitig erfolgen.
Ebenfalls empfohlen wird die Impfung für Erwachsene, insbesondere für Personen mit erhöhtem Risiko. Dazu zählen beispielsweise HIV-Positive, Dialysepatienten, Kontaktpersonen zu an Hepatitis B erkrankten Personen, Personen mit Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko, Personal von medizinischen Einrichtungen und Ersthelfer.
Experten raten grundsätzlich allen Menschen, die noch nie mit Hepatitis B infiziert waren, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Die Impfung unterbindet eine Infektion nicht nur von vornherein, sondern schützt auch vor dem ebenso gefährlichen Hepatitis-D-Virus, das nur gemeinsam mit Hepatitis B auftreten kann.