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Freundlichkeit wirkt

Kleine Gesten, große Wirkung

Freundlichkeit ist eine Tugend, das wissen eigentlich alle. Aber wieso sieht das praktisch oft anders aus? Wo es uns selbst doch richtig gut tut, wenn wir freundlich sind. Warum, erklären zwei Experten.
AutorKontaktdpa
Datum 01.04.2025  10:00 Uhr

Wer freundlich ist, fördert die Ausschüttung von Dopamin und anderen Glückshormonen. Das steigert das Wohlbefinden, baut Stress ab und stärkt das Immunsystem. Zudem wirkt sich Freundlichkeit positiv auf soziale Beziehungen aus, denn freundliche Menschen wirken zugänglicher und vertrauenswürdiger.

Aber nicht alle sind es, und von Fall zu Fall ist es manchmal einfacher oder schwieriger, freundlich zu sein – etwa in Diskussionen. Doch dabei ist oft nicht die andere Meinung das Problem, sondern der Umgang damit, so der Kommunikationsexperte Réne Borbonus. In seinem Buch »Über die Kunst, ein freundlicher Mensch zu sein«, beschreibt er wie das besser geht, für uns selbst, für andere – und am Ende für die ganze Gesellschaft. »Freundlichkeit wird fast immer gespiegelt«, so der Autor, und führt zu Kooperation: »Ein gutes Wort kann aus Nachbarn Freunde machen, erschöpfte Menschen wieder aufrichten und sogar Ladenöffnungszeiten aushebeln.«

Wie wird man freundlich?

Freundlich sein ist eine bewusste Entscheidung und kann – wie jede andere Fähigkeit – durch regelmäßiges Üben zur Gewohnheit werden. Es beginnt mit der inneren Einstellung:

  • Bewusstsein schaffen
    Freundlichkeit ist eine Entscheidung. Und wer sich vornimmt, freundlicher zu sein, merkt schnell die positive Wirkung. »Gerade im Stress reagieren wir oft mit Unfreundlichkeit. Wer sich bewusst stoppt, kann dieses Muster durchbrechen«, sagt Nora Blum. »Die Kunst liegt darin, auch dann freundlich zu sein, wenn es schwerfällt.« Die Berliner Psychologin und Unternehmerin praktiziert »radikale Freundlichkeit« – und zwar nicht nur, weil es nett ist, nett zu sein, sondern auch für sich selbst, weil es die eigene Lebenszufriedenheit steigert.

  • Respekt haben, Empathie entwickeln
    Sich in andere hineinzuversetzen, fördert das gegenseitige Verständnis. »Wir wollen niemanden verletzen, tun es aber oft«, sagt Borbonus. Ein Beispiel sei das Bagatellisieren von Gefühlen. Antworten wir »Das ist doch nicht schlimm« nehme die Angst eines Kindes nicht ernst. Respekt bedeutet, den anderen wirklich zu sehen, um sich entsprechend verhalten zu können.

    Denn: »Das, was andere wahrnehmen, passiert auf der Verhaltensebene. Da kann man einiges falsch machen«, erklärt Kommunikationsprofi Borbonus. Ein überzogenes Trinkgeld kann freundlich wirken – oder herablassend. Entscheidend ist, wie die freundlich gemeinte Geste beim Gegenüber ankommt.

    Auch bei Unfreundlichkeit oder Ablehnung sollte man respektvoll bleiben. »Ich versuche bei Verhalten, das mich stört, nach drei tiefen Atemzügen eine wohlwollende Erklärung zu finden«, sagt Blum. Dabei gehe es vor allem darum, die Sache nicht persönlich zu nehmen und selbst anders zu reagieren: »Ein zugewandtes, freundliches Gesicht hilft direkt, die Situation zu entspannen«, rät sie. Und dann: nachzufragen und geduldig zu sein. »Das sind Fähigkeiten, die uns abhandengekommen sind«, so die Psychologin.

  • Präsenz zeigen
    Freundlichkeit und Aufmerksamkeit gehören zusammen. Wer seinem Gegenüber echte Präsenz schenkt, legt das Smartphone weg und lässt sich auf den Moment ein. »Wenn ich durch die Straßen gehe oder in der U-Bahn sitze, haben drei von vier Menschen die Nasen in ihren Smartphones – und das raubt uns einen der Grundbausteine für Freundlichkeit – unsere Wahrnehmung«, sagt Nora Blum.

    Blickkontakt ist ein einfaches Mittel, um Präsenz zu zeigen. Denn »ohne Kontakt zur Umgebung kann ich niemandem freundlich begegnen«, so Blum. Eine offene Körperhaltung signalisiert Interesse und Offenheit. Entscheidend ist, den Körper dem Gegenüber zuzuwenden – vom Kopf bis zum Bauchnabel.

  • Aktiv zuhören
    Gutes Zuhören ist wesentlich für Gespräche. »Wir denken immer, wir würden wirken, wenn wir viele Worte machen. Tatsächlich wünschen die meisten Menschen sich, dass man sie wahrnimmt und ihrer Meinung Beachtung schenkt«, sagt Borbonus. Wer aufmerksam zuhört, ohne innerlich zu kommentieren oder eine Antwort vorzubereiten, erfährt eine neue Resonanz.

  • Positive Sprache verwenden
    Auch eine wohlwollende Sprache kann Spannungen abbauen. Allerdings reagiert jeder anders auf bestimmte Worte. »Menschen fühlen sich unfreundlich behandelt, wenn sie Worte hören, die schlechte Gefühle bei ihnen auslösen«, so Borbonus. »Müssen«, »Nein« und »Aber« sind für viele Menschen Reizworte. Ebenso Gewaltmetaphern. »Wenn wir jemandem schon ankündigen, dass wir ›einen Anschlag vorhaben‹, dürfen wir uns nicht wundern, wenn der sich angegriffen fühlt«, sagt er.

  • Kleine Gesten, große Wirkung
    Freundlichkeit muss nicht spektakulär sein. Ein Lob, ein Kompliment oder eine helfende Hand sind einfache, aber wirksame Mittel. »Helfen macht froh«, sagt Borbonus. Und ein Lächeln wirkt Wunder – »viele Leute lächeln zurück, wenn man sie anlächelt«, erzählt Blum. Das schafft positive Begegnungen und steckt an. Auch Höflichkeitsformeln wie »Bitte« und »Danke« sind weit mehr als Floskeln – sie zeigen Wertschätzung und bauen Vertrauen auf.

  • Verbindlich sein
    »Verbindlichkeit bildet die Grundlage für Vertrauen«, erklärt René Borbonus. Ohne Vertrauen entstehen keine guten Beziehungen. Die Grundregel ist simpel: Versprechen halten. Dabei geht es nicht nur um große Zusagen – auch kleine Gesten der Beständigkeit zählen. »Die Bedeutung von Kontinuität wird massiv unterschätzt« – wer regelmäßig Interesse zeigt und Kontakt hält, wird als verlässlicher Gesprächspartner wahrgenommen.

  • Freundlich? Aber bestimmt!
    Freundlichkeit funktioniert nur, wenn sie aus innerer Stärke kommt – und nicht aus Angst vor Ablehnung. »Freundlichkeit ist keine Schwäche«, sagt Nora Blum. Aber viele setzen sie fälschlicherweise mit Nachgiebigkeit gleich. »Es ist sehr viel freundlicher, klar seine Bedürfnisse auszusprechen, Grenzen zu setzen und Nein sagen zu können, damit das Gegenüber nicht im Dunkeln tappt.«

    Gerade in der Arbeitswelt hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass Erfolg nur mit Härte und Durchsetzungsvermögen möglich ist. »Das alte Stereotyp vom knallharten Manager, der die Ellbogen ausfahren muss, sitzt tief«, so Blum. Doch die Realität zeige: Wer freundlich kommuniziert und dabei konsequent bleibt, gewinnt Verbündete statt Gegner.
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