Klimafreundlicher leben – so kann’s klappen |
»Man hat etwas in der Hand als Individuum, aber viel wird durch die Rahmenbedingungen der Politik festgelegt«, stellt Forscher Höhne fest. Daran anknüpfend wirbt das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum für das Konzept des »Handabdrucks« – also die Wirkung des eigenen gesellschaftlichen Engagements fürs Klima. Dazu gehört etwa die Werbung für nachhaltiges Verhalten oder Spenden an Klimaschutz-Initiativen.
»Wer sich engagiert und versucht, in seinem Umfeld, in der Gesellschaft etwas voranzutreiben, kann damit eine viel, viel höhere Wirkung erzielen für den Klimaschutz, als wenn man sich nur auf seinen eigenen Fußabdruck konzentriert«, sagt Laura Spengler vom Uba.
»Eine Verhaltensänderung hat auch positive Nebeneffekte: Mit dem Fahrrad zu fahren ist gesünder, als im Auto zu sitzen. Die Änderung muss nicht negativ behaftet sein mit einem Verzicht«, betont Höhne. Dass die Veränderung im Alltag nicht ausschließlich als etwas Belastendes gesehen wird, hilft auch dabei, unsere Vorsätze tatsächlich umzusetzen, wie Diplom-Psychologin Martina Amberg erklärt. »Gute Vorsätze müssen einen Gewinn für uns haben«, sagt sie. Je nach Vorlieben und Bedürfnissen einer Person kann der passende Vorsatz also variieren.
Außerdem käme es darauf an, sich eine ganz konkrete Tat vorzunehmen: statt »irgendwie klimabewusster leben« beispielsweise »zwei Mal in der Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren«. Dabei seien realistische Vorhaben wichtig, sagt Amberg. Denn nach kleinen Erfolgserlebnissen traue man sich mehr zu und gebe nicht so schnell auf. »Tipp: Die guten Vorsätze nicht so riesig aufblähen, sondern konkret und machbar formulieren«, sagt die Psychologin. Also lieber einen Veggie-Day pro Woche statt ein abruptes Umsatteln zum Veganismus.
Sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun, hilft laut Amberg ebenfalls beim Durchhalten. Genauso wie ein Plan B, wenn es mal Ausrutscher geben sollte. Dann gebe man nicht sofort auf, sondern könne zum Beispiel am nächsten Tag ganz bewusst wieder einsteigen.