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Klimawandel gefährdet Heilpflanzen

Erst kürzlich warnte eine Gruppe internationaler Wissenschaftler erneut vor den gesundheitlichen Auswirkungen der aktuellen Klimaentwicklung. Dass der Klimawandel auch für Heilpflanzen bedenkliche Konsequenzen erwarten lässt, darauf weisen Wissenschaftler in einer aktuellen Arbeit des Fachjournals »Planta Medica« hin.
Theo Dingermann
18.12.2019  10:00 Uhr

Das internationale Autorenkollektiv aus den USA, Australien und Europa warnt in seiner Arbeit vor den Konsequenzen, die ein ungebremster Klimawandel für Heilpflanzen haben wird. Diese Pflanzen sind für die globale menschliche Gesundheit nach wie vor von großer Bedeutung. Das gilt besonders für Regionen, in denen eine moderne westlich orientierte Medizin nicht verfügbar ist.

Für Fachleute bedarf es kaum großer Vorstellungskraft, dass sich Klimaänderungen signifikant auf die Verfügbarkeit, aber auch auf die bekannten Charakteristika von Heilpflanzen, auswirken würden. Zweifelsfrei werden Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsprofile, Störungen der etablierten Pflanzengesellschaften oder die Zunahme von Schädlingen und Krankheitserregern, an vielen dieser wertvollen Naturprodukte nicht spurlos vorüber gehen. Zudem drohen, durch Klimaveränderungen deutlich verstärkt, vermehrt anthropogene Habitatfragmentierungen, die eine natürliche Verbreitung der Pflanzen stören.

Dass Heilpflanzen oft nicht nachhaltig geerntet werden, ist kein neues Phänomen. Neu ist, dass die Last, die der Klimawandel mit sich bringt, dieses Problem deutlich beschleunigt, so die Wissenschaftler. So sei absehbar, dass einzelne Populationen sehenden Auges für immer verschwinden werden, wenn nicht unverzüglich gegengesteuert wird.

Hinzu kommt, dass durch den Stress, den der Klimawandel bei den Pflanzen induziert, nicht nur ein Rückgang der Biomasseproduktion absehbar ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auch zu Veränderungen im Muster der sekundären Stoffwechselprodukte kommen, auf dem der therapeutische Einsatz der Arzneipflanzen bekanntlich beruht. Daher ist davon auszugehen, dass sich nicht nur die bekannte Qualität, sondern womöglich sogar die Sicherheit der pflanzlichen Rohstoffe und der daraus abgeleiteten Medikamente ändern wird.

Das Autorenkollektiv um Erstautorin Dr. Wendy L. Applequist vom Missouri Botanical Garden, St. Louis,  empfiehlt, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Verfügbarkeit wertvoller Arzneipflanzen auch für die Zukunft zu sichern. Dazu sollte man sich intensiver um den lokalen Anbau kümmern, für Nachhaltigkeit bei der Ernte sorgen und Handelsmaterial entsprechend zertifizieren. Anstrengungen, das traditionelle Wissen zu erhalten, seien momentan wichtiger denn je, und es müsse alles getan werden, gerade auch unter dem Aspekt des Erhalts der Arzneipflanzen, um den Klimawandel einzudämmen.

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