Klümpchen vermeiden |
Laut Rezepturvorschrift gibt es zwei Möglichkeiten, um die Suspension herzustellen: Per Hand oder mit einem Stabmixer. Da die Apotheke vor kurzem einen Stabmixer angeschafft hat, würde ihn Gabi gerne ausprobieren. Zur Benutzung eines Stabmixers muss ein Mindestvolumen verarbeitet werden, damit das Gerät tief genug in die Mischung eintauchen kann. Laut Vorschrift kann ab 50 mL der Mixer verwendet werden. Bei höheren Volumina soll der Stabmixer sogar benutzt werden, weil das Anreiben der Pulver mit der Grundlage bei größeren Ansätzen schwieriger wird und leichter Agglomerate entstehen, die nicht wieder verrieben werden können.
Da sie 100 mL herstellen soll, kann Gabi den Stabmixer verwenden. Trotzdem wirft sie einen Blick auf die händische Herstellung. Zunächst wird das Hochdisperse Siliciumdioxid (Aerosil®) in einer Fantaschale verrieben. Um beurteilen zu können, ob die Anreibungen frei von Klümpchen sind, soll eine Fantaschale aus Glas oder Metall verwendet werden. Anschließend wird die zehnfache Menge an Grundlage hinzugegeben und unter Abschaben angerieben. In kleinen Teilen, die in der Vorschrift genau genannt werden, wird weiter aufgefüllt und immer wieder angerieben, bis ein Teil der Gesamtansatzmenge vorliegt. Diese Mischung wird beiseitegestellt.
Anschließend wird mit dem Spironolacton genauso verfahren. Die Vorschrift gibt auch hier genau an, welche Mengen an Grundlage jeweils hinzugegeben werden sollen. Ist die zweite Anreibung fertig, wird die erste hinzugegeben und verrührt. Anschließend wird weitere Grundlage in mehreren Teilen hinzugegeben und wieder verrührt, bis die gewünschte Menge an Suspension vorliegt.
Es ist darauf zu achten, dass zügig und sauber gearbeitet wird. Die Suspension trocknet schnell an, was zu unerwünschten Klümpchen führen kann. Des Weiteren wird beschrieben, dass die angegebenen Mengen und die Arbeitsreihenfolge genau eingehalten werden sollen. Andernfalls können auch hier größere Agglomerate entstehen. Kleinere Agglomerate von unter einem Millimeter Größe können laut Vorschrift akzeptiert werden, weil sie sich unter Umständen nicht völlig vermeiden lassen. Die Herstellung mit Stabmixer ist einfacher. Sie erfordert lediglich die erwähnte Mindestmenge an herzustellender Suspension und ein Becherglas in einer passenden Größe, sodass der Mixer hineinpasst und die Füllhöhe ausreicht. Das Becherglas darf nicht zu hoch befüllt werden, damit beim Mischvorgang nichts herausschwappt. Man gibt alle Bestandteile in das Becherglas und mischt mit dem Mixer, bis die Suspension gleichmäßig ist. Überprüfen lässt sich das, indem man die Suspension kurz stehen und sich absetzen lässt. Größere Klumpen kann man am Becherglasboden sehen. Zur Unterstützung kann es gegen helles Licht gehalten werden. Eventuell kontrolliert man die Temperatur. Eine zu hohe Temperatur kann zu einer übersättigten Wirkstofflösung führen.
Gabi bespricht sich kurz mit dem diensthabenden Apotheker und versucht anschließend, in der Klinik anzurufen. Nach mehreren Versuchen erreicht sie jemanden und ihr wird mitgeteilt, dass die Dosierung 5 mg täglich beträgt. Sie wird außerdem gebeten, die Konzentration wie erwartet auf 5 mg/mL festzulegen und 100 mL herzustellen.
Für eine genaue Dosierung soll eine Kolbenpipette verwendet werden. Bei den kleinen Volumina eignen sich Messbecher oder -löffel nicht. Gabi stellt die Suspension her und füllt sie in eine Braunglasflasche mit Kolbenpipette mit Steckeinsatz ab.