Knöchel-Arm-Index als Indikator für plötzlichen Herztod |
Je niedriger der Knöchel-Arm-Index, desto beeinträchtigter ist die Durchblutung an den Gefäßen und desto höher liegt das kardiovaskuläre Risiko. / Foto: Adobe Stock/freshidea
Was besagte noch der sogenannte ABI? Genau: Der Knöchel-Arm-Index (von Ankle-Brachial-Index, ABI) ist ein zuverlässiges Diagnosekriterium für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Doch der Test auf die Durchblutung in den Gefäßen kann noch mehr, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Die Werte korrelieren auch mit einem massiv erhöhten Risiko für plötzlichen Herztod, zeigt eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie mit mehr als 15.000 Teilnehmern mittleren Alters in den USA. Die Ergebnisse sind aktuell im Fachmagazin »Journal of American Heart Association« zu lesen.
4,2 Prozent der Teilnehmenden hatte einen niedrigen ABI von unter 0,9 und damit eine manifeste pAVK. Bei 10,9 Prozent waren die Werte grenzwertig zwischen 0,9 und 1,0. 556 Personen, das entspricht 3,7 Prozent, erlitten währen der 23,5-jährigen Nachbeobachtungszeit einen plötzlichen Herztod. Die amerikanischen Wissenschaftler errechneten ein kontinuierlich steigendes Risiko für die plötzliche Herzattacke mit sinkendem ABI. Selbst wenn andere kardiovaskuläre Risikofaktoren mit eingerechnet wurden, lag das Risiko, mit niedrigem ABI einen plötzlichen Herztod zu erleiden, um 63 Prozent höher als mit normalen Werten.
Die Studienergebnisse seien so eindrücklich, dass die Forschenden den ABI als einen geeigneten Parameter halten, um Personen mit subklinischer Arteriosklerose zu identifizieren. Sie raten, die Testung als unabhängigen Risikomarker für kardiovaskuläre Risiken zu etablieren.
Bei der ABI-Messung an Oberarm und Knöchel werden mittels Oszillometrie oder Doppler-Ultraschall der Blutdruck gemessen. Der Quotient der beiden Werte ergibt den ABI. Je niedriger der ABI-Wert unter 1,0 liegt, desto weiter fortgeschritten ist die Durchblutungsstörung.