Kombination mit Nebenwirkungen |
Bei hohen Temperaturen kann die Einnahme bestimmter Medikamente zur Gesundheitsgefahr werden. / Foto: Getty Images/Liudmila Chernetska
Demnach kann etwa eine hitzebedingte Gefäßerweiterung den blutdrucksenkenden Effekt vieler Herz-Kreis-Lauf-Mittel deutlich verstärken. Mögliche Folgen sind Ohnmacht oder Organdurchblutungsstörungen bis hin zum Herzinfarkt. »Besonders gefährdet sind hier Personen mit systolisch bedingter Herzinsuffizienz (Herzschwäche), sowie Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck«, wie es im Bericht heißt.
Auch Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen, Antidiabetika, Opiate, die über die Haut aufgenommen werden, Schmerzmittel und sogenannte anticholinerge Arzneimittel – darunter laut RKI viele Psychopharmaka – können bei Hitze etwa zu Kognitionseinschränkungen oder Problemen mit dem Blutdruck führen. Außerdem könne die Lagerfähigkeit von Medikamenten durch Hitze beeinträchtigt werden, was die Wirksamkeit verringern könne.
Die Veröffentlichung ist der zweite Teil des dreiteiligen Sachstandsberichts »Klimawandel und Gesundheit« unter der Koordination des RKI. Er ist im »Journal of Health Monitoring« erschienen. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren an dem Bericht beteiligt und haben den aktuellen Wissensstand zu möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit zusammengetragen.
Durch den Klimawandel werden heiße Tage und Hitzewellen in Deutschland dem RKI zufolge weiter zunehmen. Um Krankheits- und Sterbefälle so weit wie möglich zu vermeiden, sei der Schutz der Bevölkerung etwa durch Hitzeaktionspläne wichtig. Darüber hinaus können dem Bericht zufolge künftig auch weitere Phänomene zu gesundheitlichen Problemen führen: