Krankenstand im Team abfedern |
Wichtig sind gute Absprachen im Team. / © Getty Images/Abraham Gonzalez Fernandez
»Nadine, Robert und Jens haben sich für diese Woche krankgemeldet.« Wenn die Teambesprechung schon so beginnt, ist die Stimmung gleich im Keller. Wer soll dafür jetzt einspringen? Müssen die anderen länger bleiben, um das aufzufangen? Und wie kann es sein, dass Nadine schon wieder krank ist?
Bei Krankenständen auf Rekordniveau gehören solche oder ähnliche Szenarien in vielen Unternehmen und Betrieben zum Alltag. Können Teams trotzdem einen guten Umgang finden? Fünf Punkte, die jetzt wichtig sind:
Neben dem Thema Prävention findet Eva Schulte-Austum, Wirtschaftspsychologin und Business-Coachin, vor allem einen transparenten und offenen Umgang mit der aktuellen Situation hilfreich. »Anstatt abzuwarten, ob das Team der noch gesunden Mitarbeitenden die Mehrarbeit selbst organisiert, sollte die Führungskraft die Überlastung ansprechen und gemeinsam mit dem Team nach Lösungen suchen.«
Dazu gehört auch, dass Führungskräfte über die aktuelle Situation im Team informieren und offen über die Ursachen der Krankenstände und Arbeitsbelastung sprechen, sagt Fabian Krapf vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) in Konstanz. Studien besagen dem Experten zufolge, dass transparente Kommunikation das Vertrauen und die Zufriedenheit im Team fördert.
Wichtig sei, dass die verbleibenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht das Gefühl hätten, die gesamte zusätzliche Arbeit übernehmen zu müssen. Fabian Krapf empfiehlt deshalb klare Prioritäten und die temporäre Anpassung von Zielen, um Überlastung zu vermeiden.
Im Idealfall gibt es im Betrieb Backup-, Vertretungs- und Springerpläne, die bei Ausfällen für klare Zuständigkeiten sorgen und Überlastung verhindern, indem sie Arbeitsabläufe auch in stressigen Phasen stabil halten. Dazu gehört dem Berater zufolge ebenso, dass – falls möglich – temporäre Lösungen Abhilfe schaffen. Etwa Aushilfskräfte oder die Umverteilung von Aufgaben an andere Abteilungen.