Krankschreibung per Telefon wieder möglich |
Eine Krankschreibung per Telefon ist nun wieder möglich, diesmal statt als Sonder- als Dauerlösung. Es gelten allerdings strengere Voraussetzungen als während der Pandemie. / Foto: Getty Images/elenaleonova
Patientinnen und Patienten müssen sich bei leichteren Erkrankungen nicht mehr zur Arztpraxis schleppen, um eine Krankschreibung zu erhalten. Ab sofort ist das auch per Telefon möglich und ein Praxisbesuch somit nicht mehr zwingend. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) des Gesundheitswesens beschloss heute nach dem Vorbild einer Corona-Sonderregelung eine dauerhafte Möglichkeit, allerdings mit bestimmten Anforderungen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Hausärzte begrüßten die Entscheidung, von Arbeitgebern kam scharfe Kritik.
Konkret gelten zwei Bedingungen: Zum einen müssen die Patienten in der Arztpraxis bekannt sein, zum anderen dürfen sie keine schweren Symptome haben. Sind beide Voraussetzungen erfüllt, können sich Patienten den Weg in die Praxis sparen. Bei schweren Symptomen jedoch »müsste die Erkrankung durch eine unmittelbare persönliche Untersuchung abgeklärt werden«, erklärte der G-BA von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken. Voraussetzung ist auch, dass keine Videosprechstunde möglich ist.
Patienten können nach Angaben des Gemeinsamen Bundesausschusses eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für bis zu fünf Tage bekommen. Für eine Folgebescheinigung ist der Weg in die Praxis notwendig. Sollte die erstmalige Bescheinigung bei einem Praxisbesuch ausgestellt worden sein, ist wiederum eine Folgebescheinigung per Telefon möglich. Patienten haben grundsätzlich aber keinen Anspruch auf eine telefonische Krankschreibung, hieß es.
Vorbild des Beschlusses ist eine mehrfach verlängerte Sonderregelung während der Corona-Krise. Diese war im Frühjahr ausgelaufen. Damals konnten die Ärzte eine Bescheinigung für sieben Tage ausstellen und die Patienten mussten in der Praxis nicht bekannt sein. Das ist nun anders – die Bedingungen sind enger gefasst.