Krebsrisiko lässt sich um bis zu 40 Prozent senken |
Gute Ernährung, nicht Rauchen, kein Alkohol, regelmäßig Bewegung – eigentlich kennt man die Faktoren, die einen gesunden Lebensstil ausmachen. Nicht zufällig sind diese auch für das individuelle Krebsrisiko entscheidend. / © Adobe Stock/James
Die Risikofaktoren für ein Krebsleiden lesen sich wie eine Liste der gängigsten Gewohnheiten, die man zu Neujahr angehen möchte. In einer Studie der American Cancer Society lautet die Reihenfolge so: Zigaretten, Übergewicht, Alkohol, zu wenig Sport, Verzehr von roten und verarbeitetem Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse sowie zu wenig Ballaststoffe und Kalzium.
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass bei US-amerikanischen Erwachsenen ab 30 Jahren etwa 40 Prozent der Krebserkrankungen auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen sind. Dazu gehören neben dem ungesunden Lebenswandel mit Zigaretten und dem falschen Essen noch weitere Faktoren. Auch zu viel UV-Strahlung und sieben krebserregende Infektionen wurden mit als vermeidbares Risiko aufgenommen.
Die Ergebnisse seien auf Deutschland übertragbar, sagt Ute Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention im Robert-Koch-Institut (RKI) in Heidelberg, der Nachrichtenagentur dpa. »Solche Daten sehen wir in fast allen Industrienationen fast spiegelbildlich.« Eine Untersuchung des RKI aus dem Jahr 2018 kam für die wichtigsten Krebserkrankungen zu dem Schluss, dass 37 Prozent auf Risikofaktoren zurückzuführen seien. Dabei wurde aber unter anderem die UV-Strahlung der Sonne noch nicht berücksichtigt.
Dass Rauchen krebserregend ist und vor allem Lungenkrebs verursacht, ist hinlänglich bekannt. Zigaretten hatten in der US-amerikanischen Studie auch den mit Abstand stärksten Einfluss auf das vermeidbare Krebsrisiko.
Das RKI weist aber auch darauf hin, dass bei fettleibigen Menschen erheblich häufiger Brustkrebs nach den Wechseljahren und Darmkrebs auftreten als bei normalgewichtigen Menschen. Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs oder bei Karzinomen der Speiseröhre sei sogar fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas, also Fettleibigkeit, bedingt. Dabei gilt: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit, desto höher das Krebsrisiko.