Krebssterblichkeit sinkt bei täglicher Vitamin-D-Einnahme |
Die IPD-Metaanalyse bestätigte diese Ergebnisse und zeigte zudem, dass mehrere Faktoren keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hatten, darunter der Ausgangs-Vitamin-D-Wert (Serum-25-Hydoxyvitamin-D-Spiegel). Dieser war in den Studien zu selten gemessen worden, um belastbare Aussagen zu treffen. Es hatten einfach alle Probanden der Verumgruppen Vitamin D erhalten, unabhängig davon, ob sie einen nachgewiesenen Mangel hatten oder nicht. »Wir können daher davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, erheblich höher ist«, verdeutlicht Schöttker.
Laut einer Mitteilung des DKFZ ist Vitamin-D-Mangel in Deutschland häufig, insbesondere bei Krebspatienten. Über das Jahr gemittelt liege der 25-Hydoxyvitamin-D-Wert im Blut bei 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland unter 30 nmol/l (12 ng/ml), was als Schwellenwert für einen ausgeprägten Mangel gelte. Eine weniger gravierende Vitamin-D-Unterversorgung (unter 50 nmol/l beziehungsweise 20 ng/ml) weise sogar mehr als die Hälfte der Deutschen auf. In einer Studie mit Darmkrebspatienten sei bei 59 Prozent der Teilnehmer ein Vitamin-D-Mangel festgestellt worden. Dies sei mit einer ungünstigen Prognose assoziiert der betroffenen Patienten assoziiert gewesen.
Subgruppenanalysen der aktuellen Studie ergaben weiterhin, dass insbesondere ältere Patienten ab 70 Jahren und diejenigen, die bereits vor der Krebsdiagnose mit der Supplementation begonnen hatten, von der täglichen Vitamin-D-Einnahme profitierten. Die Zahl der Teilnehmer mit einer anderen als der kaukasischen Ethnie war sehr gering, sodass die Ergebnisse nicht auf Menschen mit nicht weißer Hautfarbe übertragbar sind.