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Adexa und BVpta 

Kritik am geplanten PTA-Reformgesetz

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant, PTA-Beruf und -Ausbildung zu reformieren. Sein Referentenentwurf zum PTA-Reformgesetz stößt bei der Apothekengewerkschaft Adexa und dem Bundesverband der PTA (BVpta) jedoch auf Kritik: Nachdem die Novellierung  jahrelang verschleppt wurde, sei sie nun mit so heißer Nadel gestrickt worden, dass das Ziel eines attraktiven Berufsbildes mit mehr Befugnissen verfehlt wird, bemängeln Adexa und BVpta in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
PZ
09.05.2019  14:06 Uhr

Darin wird Adexa-Vorstand Andreas May zitiert: »Wir haben den Eindruck, dass die Weiterentwicklung des PTA-Berufs vom Ministerium im Wesentlichen an finanziellen Fragen festgemacht wird. Die von Adexa und BVpta favorisierte Verlängerung der schulischen Ausbildung wird mit erhöhtem Organisationsaufwand der Schulen sowie möglicherweise entstehenden Mehrkosten abgelehnt. Damit geht der Entwurf an der Praxis sowie an den Wünschen und dem Bedarf der Betroffenen vorbei.« Denn in zwei Umfragen hätten sich je rund 80 Prozent der Befragten für eine Verlängerung ausgesprochen, um den umfangreichen Lernstoff für die Apothekenpraxis aufnehmen zu können.

Eher ein Rückschritt

Auch bei der Frage der erweiterten Kompetenzen ist der Referentenentwurf laut Adexa und BVpta eher ein Rückschritt. Mit der geplanten Neuregelung soll der Apothekenleiter ganz oder teilweise auf die Beaufsichtigung der PTA verzichten können. Voraussetzung dafür soll eine Abschlussnote von mindestens »Gut«, drei Jahre Berufstätigkeit und ein gültiges Fortbildungszertifikat sein. Damit würde die bestehende Möglichkeit aufgehoben, nach der schon jetzt Apothekenleiter einer PTA die Abzeichnungsbefugnis übertragen können, heißt es in der Pressemitteilung. Aktuell könne dies unabhängig von bestimmten Vorgaben erfolgen, allein auf Basis der Einschätzung der Qualifikation der jeweiligen PTA. Für PTA, die die formulierten Bedingungen nicht erfüllen, wäre dies ein Rückschritt und Verlust an beruflicher Befugnis, so die Kritik.

Katja Hennig, Bundesvorsitzende des BVpta, sagte dazu: »Die Pläne des BMG engen Mitarbeiter und Apothekenleitung unnötig ein. Das bedeutet eine im Vorfeld zu keinem Zeitpunkt erwähnte Kompetenzbeschneidung der PTA. Das ist nicht zukunftsweisend!«

Realen Gegebenheiten anpassen

Arrangieren können sich BVpta und Adexa dagegen mit der inhaltlichen Ausrichtung bei der Beschreibung des Berufsbildes und der veränderten Schwerpunktsetzung bei den schulischen Unterrichtsstunden. Die Leiterin der Adexa-Berufsgruppe PTA, Ingrid Heberle, bekräftigte: »Grundsätzlich ist es positiv, dass das Berufsbild der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten konkretisiert wird. Über die Reihenfolge der Tätigkeiten kann man streiten: Aus unserer Sicht sollten sie den realen Gegebenheiten in der Apotheke angepasst werden. Aber wenn die Aufgaben in der Apotheke umfangreicher und anspruchsvoller werden, muss auch klar sein, dass man mit bloßen Stundenverschiebungen nicht weiter kommt. Unter dem Strich sehen wir insbesondere die Stundenkürzung im Fach Chemie angesichts der gestiegenen Anforderungen an Analyse und Rezeptur sehr kritisch.«

Dem stimmt auch Sabine Pfeiffer, Leiterin der Novellierungsgruppe BVpta, zu. »Eine Kürzung der grundlegenden Unterrichtsfächer ist nicht hinnehmbar. Gerade bei Chemie handelt es sich um den Kern einer pharmazeutischen Ausbildung. Jetzt ist die Chance, die Grundlage einer hochwertigen PTA-Ausbildung neu zu schaffen. Dazu benötigen wir eine Reform, die inhaltlich diesem Begriff standhält und einer qualifizieren Arzneimittelversorgung in Deutschland gerecht wird.«

Der BVpta hält hier eine Verlängerung der Ausbildungszeit für unabdingbar, wenn die pharmazeutische Kompetenz der PTA ausgebaut werden soll. BVpta-Bundesvorsitzende Hennig: »Mehr Qualität in der Ausbildung bedingt auch mehr Ausbildungszeit. Das, was für die anderen wesentlichen, bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe gilt, soll uns PTA weiterhin verwehrt bleiben, nämlich eine dreijährige Ausbildungszeit? So kann man aber kaum mehr qualifizierte junge Menschen dafür gewinnen, sich für unseren Beruf zu entscheiden.«

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