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Nasenscheidewand

Krümmung erschwert Atmung

Die Nasenscheidewand ist nur wenige Zentimeter lang, dennoch spielt ihre Form eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Krümmungen können die Atmung beeinträchtigen und Atemwegserkrankungen begünstigen. In ausgeprägten Fällen kann eine operative Begradigung sinnvoll sein.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 12.12.2022  09:00 Uhr

Die Nasenscheidewand (Nasenseptum) liegt in der Mitte der Nase und teilt diese in zwei etwa gleich große Nasenhaupthöhlen. Ihr vorderer Anteil besteht aus Knorpel, der der äußeren Nase Form und Stabilität verleiht. Der hintere Anteil ist verknöchert und wird vom Pflugscharbein sowie dem Siebbein des Gesichtsschädels gebildet.

Während des Wachstums verläuft die Entwicklung des knorpeligen und des knöchernen Anteils unterschiedlich. Beide wachsen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, zu anderen Zeiten und in unterschiedlichem Ausmaß. Das hat Auswirkungen auf die Form. Schätzungen zufolge weisen 80 Prozent der Menschen am Wachstumsende eine leichte Biegung der Nasenscheidewand auf. Diese verläuft meist S- oder C-förmig und bereitet in der Regel keine Beschwerden. Problematisch wird es erst, wenn es zu starken Verbiegungen oder Verschiebungen mit deutlicher Abweichung von der natürlichen Form kommt. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Nasenseptumdeviation, einer Nasenscheidewandverkrümmung. Neben Wachstumsunterschieden können diese auch das Resultat von Verletzungen wie einem Nasenbeinbruch sein. Oft ist die Krümmung dann sehr unregelmäßig oder verwinkelt.

Je nach Lage und Stärke der Nasenscheidewandverkrümmung, kann diese von außen sichtbar sein, die Stabilität der Nase beeinträchtigen und deutliche Beschwerden bereiten. Diese sind umso häufiger, je weiter vorne sich die Krümmung befindet. Auch eine Vergrößerung der Nasenmuscheln, eine Beteiligung der Naseneingänge, eine schiefe Nase oder eine nach unten gerichtete Nasenspitze erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden.

An erster Stelle stehen Probleme beim Atmen. Sie entstehen zum einen durch die Verkrümmung, die eine oder, bei ungünstigem Verlauf, beide Nasenhaupthöhlen verengt. Zusätzlich leiden viele Betroffene unter einer dauerhaften Schwellung und Polypen der Nasenschleimhaut. Alle Faktoren zusammen bewirken, dass der Widerstand bei der Nasenatmung steigt. Die Betroffenen haben nicht nur das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen, es strömt auch tatsächlich weniger Luft in die Atemwege. Automatisch setzt nun die Mundatmung ein, die entweder unterstützend arbeitet oder die Nasenatmung vollständig ersetzt.

Mundatmung begünstigt Folgeerkrankungen

Der dauerhafte Umstieg von Nasen- auf Mundatmung kann Folgeerkrankungen begünstigen, die im Wesentlichen auf den Nachteilen der Mundatmung beruhen. So fallen die Erwärmung und das Anfeuchten der Einatemluft, die dem Schutz der tieferen Atemwege dienen und für einen optimalen Gasaustausch in den Alveolen sorgen, weg. Auch die Filterfunktion der Nase für Fremdkörper kann durch den Mund nicht übernommen werden. Allergieauslösende Pollen, Bakterien, Pilzsporen und ähnliches werden normalerweise von den Nasenhaaren zurückgehalten, im Schleimfilm gebunden und über den Nasenrachenraum zur Neutralisierung und Entsorgung in den Magendarmtrakt transportiert. Nun können diese in die tieferen Atemwege vordringen.

Zu den typischen Folgeerkrankungen bei überwiegender Mundatmung gehören chronische Schleimhautentzündungen von Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Trachea, der angrenzenden Nasennebenhöhlen und der Mittelohren. Durch das lokalisierte Auftreffen der Einatemluft kann es zu Schmerzen an der Mundschleimhaut kommen. Und auch die Zähne können durch das Austrocknen des Speichels Schaden nehmen. Es kommt zu einer verstärkten Demineralisierung, die das Risiko für Karies, Zahndefekte und Schäden an der Zahnhartsubstanz erhöht.

Darüber hinaus leiden viele Betroffene unter weiteren Beschwerden, die die Lebensqualität einschränken können. Dazu gehören Schnarchen, Ein- und Durchschlafstörungen mit nachfolgender Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Riechstörungen. Für einige Berufe wie zum Beispiel die Arbeit als Koch bedeutet das eine große Einschränkung bis hin zum Verlust der Arbeitsfähigkeit.

OP als einzige Option

Derzeit ist die einzige Möglichkeit, Beschwerden und Folgeerkrankungen einer Nasenscheidewandverkrümmung zu verbessern, die operative Begradigung der Nasenscheidewand (Septumplastik). Dafür ist es notwendig, zunächst die Ausprägung und den Verlauf der Krümmung zu überprüfen sowie mögliche andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Hals-Nasen-Ohren-Ärzten stehen dafür verschiedene Methoden zu Verfügung. Dazu gehört neben der äußeren Begutachtung der Nase, die Nasenspiegelung (Rhinoskopie), bei der mit Hilfe eines Endoskops die innere Nase und alle Anteile der Nasenscheidewand untersucht werden können.

Bei der Rhinomanometrie wird die Durchgängigkeit der Atemwege mittels einer Atemmaske gemessen. Dabei wird der Nasenwiderstand ermittelt, der als Kenngröße für die Luftdurchlässigkeit der Nase dient. Darüber hinaus können bei einzelnen Patienten weitere Untersuchungen, zum Beispiel ein Allergietest, eine Riechprüfung, die Vermessung der Nasenhöhle mit Schallwellen oder die Darstellung der Nasennebenhöhlen und des Kopfes im Rahmen einer Computer- oder Kernspintomografie, notwendig sein.

Die Korrektur der Nasenscheidewand wird stationär durchgeführt. Betroffene müssen mit einem Krankenhausaufenthalt von etwa drei Tagen rechnen. Der Eingriff selbst erfolgt unter Vollnarkose und dauert je nach Ausmaß der Abweichungen zwischen 30 und 60 Minuten. Operiert wird die Nasenscheidewand vollständig im Inneren der Nase, so dass nach dem Eingriff kein äußerer Schnitt erkennbar ist und keine Narbe zurückbleibt.

Liegt die Verkrümmung im mittleren oder hinteren Teil der Nase, werden verkrümmte Knorpel und Knochen entnommen, begradigt und wieder eingesetzt. Da der vordere Teil der Nasenscheidewand für die Form der Nase essenziell ist, verzichten Operateure hier auf die Entnahme und Begradigung außerhalb des Körpers. Zum Einsatz kommen Fadentechniken und Stabilisatoren, die zum einen eine Begradigung ermöglichen und zum anderen sicherstellen, dass die Nasenform nicht verändert wird. Damit die neu geformte Nasenscheidewand gerade ausheilt, werden am Ende der Operation kleine Kunststoffschienen in die Nase eingesetzt, die das Gewebe von beiden Seiten abstützen. Bei der Nachsorgeuntersuchung einige Tage später werden diese entfernt.

Zwei Wochen Schonzeit

In den ersten Tagen nach der Operation kann es zu einer starken Schleimproduktion der Nase kommen. Da in dieser Zeit auf das Ausschnäuzen verzichtet werden sollte, kann der Schleim mit Hilfe eines Nasensaugers entfernt werden. Zudem können ein leichter Wundschmerz, Druck am Oberkiefer, Empfindlichkeit des Nasenstegs und eine leichte Rötung auftreten. Die ersten zwei Wochen nach dem Eingriff sollten Patienten als »Schonzeit« einplanen.

Tätigkeiten, die einen Blutdruckanstieg oder eine Erweiterung der Blutgefäße verursachen können, sollten währenddessen vermieden werden. Dazu gehören Sport und körperliche Anstrengung, aber auch schweres Heben, heiße Duschen oder Bäder sowie Sonnenbäder und Solariumbesuche. Empfohlen wird zudem, auf starken Kaffee, Alkohol und Nikotin zu verzichten. Um die Bildung von Krusten in der Nase zu vermeiden, sollte regelmäßig eine Nasensalbe oder ein Nasenöl angewendet werden. Auch das Spülen mit einer Kochsalzlösung kann als angenehm empfunden werden. Bis die Nasenscheidewand stabil eingewachsen ist, dauert es etwa sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit sollte weiterhin auf einseitiges Ausschnäuzen verzichtet und beim Husten sowie Niesen der Mund weit geöffnet werden.

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