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Kurzer Refresher zum Sonnenschutz

Das weiß jeder: Sonnenlicht hat nicht nur Schattenseiten. Doch auch die Argumente, dass Draußen-Aufenthalte für die Vitamin-D-Bildung wichtig sind und zur Verhinderung von Fehlsichtigkeit beitragen, entbinden nicht vom richtigen Verhalten in der Sonne – dazu gehört nicht nur das Eincremen des Gesichts.
AutorKontaktUlrich Enzel | Elke Wolf
Datum 13.08.2025  16:00 Uhr

Damit unsere Haut Vitamin D bilden kann, reichen bei Menschen mit heller Hautpigmentierung in intensiver Mittags-Sommersonne bereits 10 Minuten täglich aus, bei dunkler 20 bis 60 Minuten. Das Provitamin D3 wird nur durch UV-B-Strahlung gebildet.

Vor allem schwere und gehäufte Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend führen zu Hautschädigungen in Form von hellem und dunklem Hautkrebs in fortgeschrittenem Alter. Man bedenke: In den sonnenintensivsten Monaten Mai bis August sind über Mittag die Sonnen-Expositions-Zeitspannen, die für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion benötigt werden, fast identisch mit denen, die Sonnenbrand auslösen können. Für die Vor- und Nachmittagsstunden trifft das nicht zu. Von April bis September gilt die Faustregel, dass Sonnenbrand eine doppelt so lange Sonnenbestrahlung benötigt. In der dunklen Jahreszeit ist dagegen die Sonneneinstrahlung so dürftig, dass nicht wenige Deutsche in ein Vitamin-D-Defizit rutschen.

Wie die Grafik zeigt, teilt sich das Spektrum des Sonnenlichts in etwa 45 Prozent sichtbares Licht, 50 Prozent Infrarot-Wärmestrahlen, 6 Prozent langwellige UV-A- und sehr kurzwellige UV-B-Strahlen auf. Der UV-C-Anteil des Spektrums wird weitgehend durch die Ozonschicht abgeblockt. UV-B-Licht verursacht akut Sonnenbrand, schädigt aber auch das Erbgut der obersten Hautschichten und trägt dadurch langfristig zur Entstehung von Hautkrebs bei. UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein, wo sie etwa durch eine Schädigung elastischer Fasern die Hautalterung beschleunigen.

UV-Index als Richtschnur

Ein Blick auf den UV-Index, der etwa in vielen Wetter-Apps aufgeführt ist, hilft bei der Frage, wann die Haut vor der Sonne zu schützen ist. So hält etwa das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Sonnenschutzmaßnahmen erst ab einem UV-Index von mindestens 3 für sinnvoll, um mit heiler Haut durch die hellere Jahreszeit zu kommen.

Ein UV-Index von 3 und höhere Werte werden in unseren Breiten im Winter fast nie erreicht. Ausnahmen sind höhere Lagen, weshalb die Haut beispielsweise beim Skisport im Gebirge geschützt werden sollte. Im Flachland steigt der UV-Index normalerweise frühestens ab März in Bereiche, die einen Sonnenschutz etwa in Form des täglichen Einschmierens erforderlich machen. Ab März kann der UV-Index (jeweils um die Mittagszeit) dann 3 oder mehr betragen. Im Sommer steigt der UV-Index jedoch teilweise auf 7 oder höher. Und dann ist Sonnenschutz Pflicht.

Meiden, kleiden, cremen

Beherzigt werden sollte der »griechische Rat«: Während der Mittagsstunden von etwa 11 bis 15 Uhr gehen nur die Esel in die Sonne. Je höher der UV-Index steigt, desto strikter ist während der Mittagsstunden Schatten aufzusuchen oder gar die Wohnung nicht zu verlassen. Und bei hohem UV-Index schützen zusätzlich langärmlige Kleidung, ein breitkrempiger Hut plus hochwertige Sonnenbrille.

Wie gut Textilien vor UV-Strahlung schützen, ist abhängig von ihrer Dicke, Webart und Farbe. Der Ultraviolett-Protection-Factor (UPF) gibt an, wie viel Mal länger man sich in der Sonne aufhalten kann als mit ungeschützter Haut. Für extreme Expositionen gibt es spezielle UV-Schutzkleidung (UV-Standard 801).

Die Augen sind vor allem durch UV-B-Strahlung gefährdet. Sonnenbrillen sollten so groß sein, dass auch von der Seite kein Licht auf den Augapfel fallen kann. Achtung: Die Tönung der Gläser korreliert nicht mit der Schutzwirkung. Hier ist auf die Kennzeichnung »UV 400« oder »100 Prozent UV« zu achten. Bei dunklen Gläsern ohne ausreichenden UV-Schutz öffnen sich die Pupillen weit und es besteht die Gefahr, dass zu viele schädliche UV-B-Strahlen aufs Auge treffen.

Bei Cremes nicht kleckern

Wie gut und wie sicher ist der Schutz durch Sonnencremes? Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt lediglich an, um das Wievielfache sich die Zeit verlängert, bis das Sonnenlicht eine Hautrötung induziert. Maß ist hierbei der Schutz gegen UV-B-Strahlen. Kommt dazu ein UV-A-Schutz, der mindestens 30 Prozent des UV-B-Effekts betragen muss, darf dies durch ein UV-A-Symbol ausgelobt werden.

Aber dieser »cremelose« Eigenschutz beträgt bei Kindern je nach Hautpigmentierung und Strahlungsintensität häufig nur wenige Minuten. Eine Creme mit Faktor 30 erhöht die Schutzdauer beispielsweise von 5 auf 150 Minuten – aber nur, wenn sie in ausreichendem Maß aufgetragen wird. Ein Kleinkind benötigt für jeden »Einschmierdienst« gut 10 Gramm, ein Jugendlicher 30 bis 50 Gramm. Wird – was in der Praxis häufig geschieht – zu wenig Creme aufgetragen, reduziert sich der Schutzfaktor drastisch, etwa bei halber Crememenge von LSF 50 auf LSF 7. Deshalb gilt: Die rechnerisch ermittelte Schutzdauer sollte nie bis zum zeitlichen Limit ausgereizt werden.

Sonnencremes nutzen – teilweise auch in Kombination – zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, um vor UV-Strahlen zu schützen. Das sind zum einen chemische Substanzen, die in die Zellen der oberen Hautschichten aufgenommen werden. Dort wandeln sie gefährliche UV-Strahlung in unschädliche Wärme um. Da chemische Filter hierbei teilweise abgebaut werden, ist es zwingend erforderlich, nach einigen Stunden erneut einzucremen. Dies gilt generell auch nach starkem Schwitzen und Aufenthalt im Wasser.

Anders die mineralischen/physikalischen Filter: Dabei werden Titandioxid oder Zinkoxid genutzt, die nach dem Eincremen auf der Hautoberfläche haften bleiben und dort das Sonnenlicht reflektieren wie ein Spiegel. Diese Mineral-Schutzcremes bleiben in der Regel (zumindest zunächst) als weißlicher Film auf der Haut zurück. So kann man leicht erkennen, ob alle Sonnen-exponierten Stellen sicher ausreichend bedeckt sind.

Schutz für die Kleinsten

Welcher Sonnenschutz eignet sich für Kinder? Vor allem bei kleinen Kindern mit ihrer noch dünnen Haut ist damit zu rechnen, dass die chemischen Filtersubstanzen in den Organismus aufgenommen werden. Die Studienlage zu möglichen (Langzeit-)Schädigungen ist als (noch) nicht zufriedenstellend oder gar ausreichend einzustufen. Dies gilt in besonderem Maße für Kinder.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat 2024 festgestellt, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung beziehungsweise eine Begünstigung von Hautkrebs durch Sonnenschutzmittel, die in der Europäischen Union erhältlich sind, nicht zu erwarten sei. Der fortpflanzungsgefährdende Weichmacher Mono-n-hexylphthalat (MnHexP,  Inhaltsstoff in Kosmetika verboten!) könne höchstens als Verunreinigung in zu vernachlässigender Menge in solche Produkte gelangen. Die Gefahr, sich ungeschützt der Sonne auszusetzen, ist gewiss deutlich größer als eine durch Sonnencremes möglicherweise induzierte.

Bei Kindern und auch bei Personen, die zu allergischen Hautreaktion neigen oder eine besonders empfindliche Haut haben, sollten besser mineralische Reflektoren eingesetzt werden, raten Kinder -und Jugendärzte genauso wie Dermatologen. Dennoch: Gerade bei Kindern sollte die Alternative durch textilen Sonnenschutz immer vorrangig in Betracht gezogen werden. Und Säuglinge sind ohnehin vor direkter Sonnenstrahlung zu schützen.

Was ist Kindern mit Neurodermitis zu raten? Hier gilt der Grundsatz »meiden – kleiden – cremen« noch ausgeprägter. Dies gilt ganz besonders für die Körperteile, die aufgrund von Entzündungszeichen eine ohnehin geschwächte Sonnen-Abwehrfähigkeit aufweisen. Auch reagiert die Haut bei Neurodermitis besonders häufig auf Creme-Bestandteile. Probieren geht über Studieren. Auch kann unter physikalischen Cremes das Neurodermitis-verstärkende Schwitzen vermehrt einsetzen.

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