Länger geistig fit als gedacht |
Barbara Döring |
04.06.2025 16:00 Uhr |
Kognitive Fähigkeiten wie Rechnen können sich bis ins mittlere Lebensalter noch verbessern. / © Adobe Stock/contrastwerkstatt
Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dem ifo-Institut und der Stanford University zeigt, dass kognitive Fähigkeiten wie Lesen und Rechnen bis weit ins mittlere Erwachsenenalter stabil bleiben – wenn sie denn regelmäßig genutzt werden.
Die Untersuchung basiert auf deutschen Längsschnittdaten der internationalen PIAAC-Befragung (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) und widerlegt bisherige Querschnitts-Studien, nach denen der geistige Abbau bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt.
Demnach nehmen die Rechenfähigkeiten sogar bis zum Alter von 40 Jahren zu, die Lesefähigkeit lässt sich noch bis zum 45. Lebensjahr steigern. Erst dann geht es bergab – und zwar vor allem bei jenen Menschen, die ihre geistigen Fähigkeiten in Alltag oder Job wenig fordern.
»Unsere Ergebnisse zeigen, dass lebenslanges Lernen der Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten sein kann«, sagt Studien-Mitautorin Lavinia Kinne vom DIW Berlin. Sowohl im Alltag als auch im Beruf könnten Kompetenzen durch regelmäßige Nutzung gefördert werden.