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Boreout 

Langeweile im Job kann krank machen

Einfach mal nichts tun während der Arbeitszeit, stundenlang im Internet surfen, statt von Meeting zu Meeting zu hetzen? Oder ohne nachzudenken ein bisschen vor sich hinarbeiten und trotzdem Geld dafür bekommen? Das schöne Bild trügt. Auf Dauer kann zu wenig Arbeit im Job ebenso negative Folgen haben wie zu viel Arbeit. Boreout heißt das Phänomen, abgeleitet aus dem Englischen »to be bored« – gelangweilt sein.
AutorKontaktdpa
Datum 17.03.2022  15:30 Uhr

Betroffene fühlen sich ausgebrannt, kraftlos und leer. Denn auch das Gefühl, ständig unterfordert zu sein, kann für Stress sorgen. Erst recht, wenn man nach außen versucht, ausgelastet zu wirken. Dafür kann es zwei Motive geben: Entweder, man hat Sorge, sonst noch mehr langweilige Aufgaben aufgebürdet zu bekommen. Oder aber, man will nach außen demonstrieren, dass man mit immens bedeutenden Arbeiten beschäftigt ist. »Wer viel zu tun hat, ist wichtig. Wer nichts zu tun hat, ist es nicht. Hier geht es um ›soziale Erwünschtheit‹«, sagt der Schweizer Gesundheits-Fachmann Peter R. Werder.

Der Saarbrücker Wirtschaftspsychologe Andreas Hemsing sieht das ähnlich: »Wenn ich nichts tue, was eine Bedeutung hat, habe ich auch keine Bedeutung.« Das Bedürfnis, Leistung zu bringen, sei bei vielen durchaus groß. Der Umkehrschluss »Wenn du keine Leistung bringst, verlierst du deinen Platz in der Gesellschaft«, habe durchaus Auswirkungen auf die Gesundheit. »Es ist seit etlichen Jahren klar, dass inhaltliche Leere Menschen emotional schädigt«, sagt Hemsing. Die Betroffenen fühlen sich nicht nur gelangweilt und desinteressiert, sondern auch unzufrieden, frustriert und genervt.

Und das nicht nur tagsüber während der wenig ausfüllenden Arbeit. »Seinen wirklich fiesen Charakter zeigt der Boreout nach Feierabend«, so Werder. Weil sich die Symptome nicht auf Knopfdruck abstellen lassen, wenn man das Büro verlässt. Und weil man sich gar nicht bewusst darüber ist, dass das Unwohlsein am Abend, die Lustlosigkeit, Gereiztheit, Müdigkeit und Introvertiertheit, einen Bezug zur Arbeit haben könnten.

Selbstbetrug funktioniert auf Dauer nicht

»Viele, die darunter leiden, kündigen irgendwann innerlich und entwickeln so etwas wie eine resignative Arbeitszufriedenheit«, sagt Dirk Windemuth, Direktor des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Dresden. Das heißt, sie wissen zwar, dass ihre Tätigkeit eigentlich Mist ist, sagen sich selbst jedoch: »Es ist ok hier! Ich habe keine Probleme, ich bekomme regelmäßig Urlaub und verdiene ganz gutes Geld.«

Letztendlich sei dies jedoch Selbstbetrug, der auf Dauer nicht funktioniert. Besser und wichtiger, als sich die Arbeit schön zu reden, sei es, die Arbeit selbst und die Quelle von Beeinträchtigungen zu verändern. Und das geht nicht ohne Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und Kommunikation gegenüber seinem Arbeitgeber: »Ansprechen, intern wechseln, Weiterbildung machen oder kündigen. Das sind die Möglichkeiten – und keine davon ist sehr einfach«, sagt Werder. Zumal man die vertraute Tätigkeit oft schon lange Zeit ausgeführt hat, bevor man sich des Boreouts bewusst wird und die Konsequenzen zieht. »Meistens ist man schon zu spät dran, wenn man mit seinem Chef redet. Dann kann man höchstens in die Zukunft sprechen.«

Das heißt: sich nicht beschweren, dass man seit Ewigkeiten einen zu monotonen Job oder zu wenig Arbeit hat. Lieber formuliert man Wünsche wie: »Ich würde gerne ab und zu auch etwas anderes erledigen, dafür bräuchte ich eine Weiterbildung.« Oder: »Ich würde gerne bei der Firma bleiben, aber kann ich mal in einer anderen Abteilung arbeiten?«

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