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Innovativer Kinasehemmer

Larotrectinib bei NTRK-Genfusion

Mit Larotrectinib (Vitrakvi® 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen, Bayer) gibt es seit Mitte Oktober einen neuen Kinasehemmer im Handel. Das Besondere an ihm ist, dass er unabhängig von der Gewebeart bei allen Krebsarten zum Einsatz kommen darf. Allerdings muss vorher eine sogenannte NTRK-Genfusion nachgewiesen werden.
Sven Siebenand
25.10.2019  09:30 Uhr

Die Abkürzung NTRK steht für Neurotrophe Tropomyosin Rezeptorkinase. Insgesamt gibt es im Körper drei NTRK-Gene, die jeweils für eine Tropomyosin-Rezeptorkinase (TRK) kodieren. Fusioniert ein NTRK-Gen mit einem anderen Gen im Körper, ist das daraus gebildete TRK-Fusionsprotein dauerhaft aktiv. Das führt zur unkontrollierten und möglicherweise krebsauslösenden Zellkommunikation. Die sogenannten TRK-Fusionstumoren können überall im Körper auftreten, da sie nicht an bestimmte Zell- oder Gewebearten gebunden sind. Schätzungsweise bei 1 Prozent aller soliden Tumoren liegt eine entsprechende Mutation vor. Allerdings sind NTRK-Fusionsgene bei häufigen Tumorarten eher selten, bei seltenen Krebsarten sind sie dagegen häufig. Larotrectinib ist ein hoch selektiver TRK-Inhibitor. Es ist nicht bekannt, dass der Arzneistoff auch andere Kinasen hemmt.

Zugelassen ist das neue Präparat als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit soliden Tumoren, die eine NTRK-Genfusion aufweisen, und bei denen die Tumore lokal fortgeschritten oder metastasiert sind oder bei denen eine chirurgische Resektion wahrscheinlich eine hohe Morbidität zur Folge haben wird und für die keine zufriedenstellenden Therapieoptionen zur Verfügung stehen.

Die empfohlene Dosis beträgt bei Erwachsenen 100 mg Larotrectinib zweimal täglich. Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen basiert auf der Körperoberfläche. Empfohlen werden 100 mg/m2 zweimal täglich. Der Patient darf nicht die doppelte Menge einnehmen, wenn die vorherige Einnahme vergessen wurde. Stattdessen soll er die nächste Dosis zum nächsten geplanten Zeitpunkt erhalten. Wenn sich der Patient nach Einnahme übergeben muss, darf er keine zusätzliche Dosis schlucken, um dies auszugleichen. In der Fachinformation von Vitrakvi stehen Angaben zu empfohlenen Dosisanpassungen bei Auftreten von Nebenwirkungen gemacht.

Der Arzt sollte die Leberfunktion vor Therapiebeginn und unter Behandlung in regelmäßigen Abständen überprüfen. Bei Patienten mit mäßig bis stark eingeschränkter Leberfunktion sollte er die Anfangsdosis um 50 Prozent reduzieren. Das gilt auch für den Fall, dass gleichzeitig ein starker CYP3A4-Inhibitor verabreicht wird. Die gleichzeitige Gabe von starken und mäßigen CYP3A4-/P-gp-Induktoren ist laut Fachinformation zu vermeiden. PTA und Apotheker können zudem darauf hinweisen, Larotrectinib nicht mit Grapefruit zusammen einzunehmen.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen des neuen Medikaments sind Fatigue, erhöhte Leberenzyme, Schwindelgefühl, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Anämie.

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis mindestens einen Monat nach dem Ende der Behandlung zuverlässig verhüten. Gleiches gilt für zeugungsfähige männliche Patienten mit nicht schwangeren Partnerinnen im gebärfähigen Alter. Aus Vorsichtsgründen sollen Schwangere kein Larotrectinib einnehmen. Das Stillen sollen Frauen während der Behandlung und für eine Dauer von drei Tagen nach Einnahme der letzten Dosis unterbrechen.

Vitrakvi ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius aufzubewahren. 

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