Lauter und deutlicher Schlusspunkt |
Unterstützung kam auch aus der Landespolitik. Per Video aus Wien zugeschaltet, kritisierte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), dass die Bundesregierung an allen Ecken und Enden spare und das Thema Versorgung offenbar keinen Wert habe. »Dann passiert eben genau das«, so Kretschmer mit Verweis auf die anhaltenden Lieferengpässe. Apothekerinnen und Apotheker liebten ihren Beruf, müssten aber täglich mit überbordender Bürokratie und anderen Widrigkeiten kämpfen. »Was Sie jeden Tag erleben, ist symptomatisch für die Bundesrepublik«, so Kretschmer. Die Apotheken sollten am Ball bleiben. »Sie kämpfen für das richtige Ziel, ich bin an Ihrer Seite«, versicherte er.
»Ich bin heute hier, weil auch ich Sie unterstützen will«, so auch Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Sie dankte den Apotheken bei der Kundgebung für das, was sie für die Gesundheitsversorgung tagtäglich leisteten und auch in Pandemiezeiten und hinsichtlich Lieferengpässe in der Vergangenheit geleistet hätten. Sie sei auch für eine Honorarerhöhung. Sicherlich hätten große Apotheken einen anderen Umsatz, aber die kleinen Apotheken seien es, die unter die Räder kämen. »Und das kann man eben nicht alles gleichsetzen. Deshalb braucht es eine Honorarerhöhung.«
Alexander Dierks, Generalsekretär des CDU-Landesverbands Sachsen, betonte, angesichts der gestiegenen Preise und Löhne sei es wichtig, dass auf Augenhöhe besprochen werde, wie die Vergütungssituation der Apotheken verbessert werden könne. Es sei »ungeheuerlich«, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach Mitte Juni beim bundesweiten Apotheken-Protesttag nur einen Twitter-Kommentar für die demonstrierenden Menge vor dem Ministerium übrig gehabt habe. »Das ist einfach kein guter Stil«, so Dierks.
Susanne Schaper von der Linken im Sächsischen Landtag erteilte den geplanten »Apotheken light« eine Absage. Gerade im ländlichen Raum, wo oft Hausarztpraxen fehlten, seien es doch die Apotheken, die umfassend beraten könnten. Was denn »der Mist« mit den abgespeckten Filialapotheken solle, »damit wird es nicht funktionieren«, so Schaper.