PTA-Forum online
Regelmäßig überprüfen

Lebensmittel-Allergien können wieder verschwinden

Ob Unverträglichkeit oder echte Allergie: Vertragen Kinder bestimmte Lebensmittel nicht, wächst sich das oft mit den Jahren aus. Ein lebenslanger Verzicht kann kontraproduktiv sein, daher sollte man die Verträglichkeit alle paar Jahre überprüfen. Vorsicht ist allerdings bei vorherigen Anaphylaxien angesagt.
PZ
03.05.2023  15:45 Uhr

»Mein Kind verträgt kein Gluten/keine Gummibärchen/keine Milch« – fast täglich bekommt die Ökotrophologin Dagmar Bolgen von der Medizinischen Hochschule Hannover diesen Satz zu hören. »Meist sind es von den Eltern diffus geäußerte Unverträglichkeiten, die nie diagnostiziert wurden«, erklärte die allergologische Ernährungstherapeutin vergangenes Wochenende beim 9. Niedersächsischen Fortbildungskongress in Bad Zwischenahn. Eine akkurate Diagnose sei jedoch wichtig, um echte Allergien mit Anaphylaxie-Gefahr oder auch ernste Stoffwechselerkrankungen wie Zöliakie auszuschließen. 

Die gute Nachricht: Handelt es sich um eine Allergie oder Unverträglichkeit, besteht eine gute Chance, dass sie sich »verwächst«. Bolgen höre oft von Erwachsenen, dass sie schon seit der Kindheit allergisch seien und auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Oft sei das jedoch nicht nötig.

Bei mit Heuschnupfen assoziierten Lebensmittelallergien zum Beispiel gegen Möhre und Apfel, reiche häufig schon das Kochen oder Backen, um die Allergene zu zerstören. »Es gibt Allergiker, die vertragen keine Nüsse, aber Schoko-Nuss-Aufstrich – das habe ich früher nicht geglaubt, gibt es aber wirklich, vermutlich durch die thermisch Behandlung des Produkts«, berichtete Bolgen aus ihrer Erfahrung.

Nicht in Eigenregie auf Weizen und Milchprodukte verzichten

Bei Säuglingen und kleineren Kindern dominieren als Lebensmittelallergene Kuhmilch (die enthaltenen Proteine, nicht der Milchzucker), Soja, Hühnerei und Sesam. Bei den Schulkindern nehmen die Allergien gegen Hühnerei und Kuhmilch ab, hinzu kommen dann Allergien gegen Erdnuss und Baumnüsse wie Haselnuss sowie Fisch und Schalentiere. Weizenallergien und pollenassoziierte Lebensmittelallergien treten eher erst im Jugendalter auf.

»Das größte Problem für Anaphylaxien sind Erdnüsse, gefolgt von Kuhmilch, Haselnuss und Cashew«, berichtete die Ernährungs- und Allergieexpertin. Nussallergien würden sich auch leider eher nicht verwachsen. Bei Anaphylaxie in der Vorgeschichte riet Bolgen daher zu lebenslanger Karenz.

Eltern sollten aber nicht in Eigenregie auf wichtige Lebensmittel wie Weizen/Dinkel oder Kuhmilchprodukte verzichten, vor allem nicht bei jüngeren Kindern. Hier sei die Gefahr eines Mangels bestimmter Nährstoffe aufgrund unnötigen Verzichts zu groß. 

»Allergien sind wechselnd und keine stehende Krankheit, gerade bei Grundnahrungsmitteln«, so Bolgen, daher empfiehlt sie bei der Vermutung auf eine Allergie eine weitere Diagnose über den Prick-Test hinaus. Am wichtigsten sei ein ausführliches Anamnese-Gespräche, für das Ernährungsfachkräfte mehr Zeit hätten als Ärzte, sowie eine diagnostische Diät. Falls tatsächlich eine Allergie vorliegt, sollte man bei Kindern alle ein bis zwei Jahre testen, ob sich die Allergie verloren hat.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa