Legionellen-Infektion vorbeugen |
Leitungswasser ist in Deutschland Trinkwasser und streng kontrolliert – bis zu den Leitungen des Hauses. Nach längerer Abwesenheit ist es wichtig, das Wasser erst einmal laufen zu lassen. / © Getty Images/Kinga Krzeminska
Legionellen sind weit verbreitete Bakterien, die an sich unbedenklich sind. Erst wenn sich die Keime stark vermehren, können sie zu einer Gefahr für die menschliche Gesundheit werden, erklärt Stefan Schüttler, Trinkwasserexperte und Sachverständiger bei der Prüforganisation Dekra.
Typischerweise können Legionellen beim Menschen zwei verschiedene Krankheitsbilder auslösen. Das Portal infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt die Unterschiede:
Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr sind besonders gefährdet, etwa Patienten mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder chronische Herz- und Lungenerkrankungen. Das Risiko einer Erkrankung oder eines schweren Verlaufs erhöht sich zudem bei Rauchern. Damit es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt, sind einige vorbeugende Maßnahmen sinnvoll.
Wer länger abwesend war, sollte bei seiner Rückkehr darauf achten, dass er das Wasser lange laufen lässt – damit die Leitungen durchgespült und das stehende Wasser durch frisches ersetzt wird, rät Schüttler. Denn bei längerem Stillstand in Wasserleitungen, auch Stagnation genannt, könne eine erhöhte Belastung von Legionellen auftreten. Bereits bei mehr als vier Stunden empfiehlt er, das in den Leitungen stehende Wasser ablaufen zu lassen. Stand das Wasser länger als drei Tage still, sollte man Kalt- und Warmwasser mindestens fünf Minuten laufen lassen.
Wenn man mehrere Wochen weg war, sollte man Schüttler zufolge die Trinkwasserinstallation fachgerecht spülen und gegebenenfalls eine mikrobiologische Untersuchung durchführen lassen.