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Vegane Ernährung

Lifestyletrend mit Tücken

Der Trend zur veganen Lebensweise wirkt sich auch auf die Beratung in der Apotheke aus. Was dabei zu beachten ist, besprach PTA-Forum-Redakteurin Verena Schmidt mit Expertin Kirsten Metternich bei der Expopharm in Düsseldorf.
Barbara Döring
02.10.2023  14:00 Uhr

Noch vor zehn Jahren fristete die vegane Ernährungsweise in Deutschland ein Nischendasein. Inzwischen verzichten 1,6 Millionen Menschen hierzulande auf tierische Nahrungsmittel, berichtete Kirsten Metternich von Wolff, Diätassistentin und Ernährungsberaterin DGE. Das zunehmende Umweltbewusstsein und der Wunsch, Tierleid zu vermeiden, spiele dabei eine wichtige Rolle. Andere verzichten aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen nicht nur auf Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte, sondern auch auf alle anderen Lebensmittel, bei denen tierische Produkte bei der Herstellung im Spiel waren, etwa Tierblasen zur Klärung von Wein. Während die einen primär beim Essen vegan ausgerichtet sind, möchten strenge Veganer auch in anderen Lebensbereichen keine tierischen Produkte oder Hilfsmittel nutzen wie etwa Leder oder mit tierischen Mitteln gefärbte Stoffe.

Eine vegane Ernährung ist nicht zwangsläufig gesund, sondern birgt auch Risiken für Mangelerscheinungen. So kann es laut Referentin mit den Vitaminen B12 oder D eng werden, da es abseits von tierischen Produkten nur eine kleine Auswahl an Lebensmittel gibt, die relevante Mengen liefern, etwa Pilze bei Vitamin D. Auch die Zufuhr von Eisen, Jod, Selen und Zink ist bei veganer Ernährung mitunter kritisch. Um die Versorgung mit Eiweiß zu gewährleisten, sollten öfter Hülsenfrüchte auf den Teller kommen. Auch Soja und Lupinen sind eiweißreich. »Für Veganer kann es sinnvoll sein, die Blutwerte regelmäßig checken zu lassen und bei Bedarf mit einer Nahrungsergänzung nachzujustieren«, empfahl Metternich von Wolff.

Vegane Präparate

Äußert ein Kunde in der Apotheke den Wunsch nach veganen Präparaten, empfiehlt die Ernährungsexpertin, genau nachzufragen und individuell auf den Kunden einzugehen: Lebt er konsequent vegan oder würde er auch eine Ausnahme machen, wenn kein veganes Präparat verfügbar ist? Ob ein Produkt vegan ist, lässt sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Die meisten klassischen Nahrungsergänzungsmittel erfüllten die Kriterien nicht, so die Referentin. »Um sicher zu gehen, dass ein Produkt vegan ist, hilft oft ein kurzer Anruf beim Hersteller oder ein Blick auf dessen Website«, rät sie. Immer häufiger kommen Hersteller diesem Wunsch der Verbraucher nach und bieten gerade Vitalstoffe wie Vitamin D, bei denen es kritisch werden kann, in veganer Variante an. Bei konsequenter veganer Lebensweise könnte es auch problematisch werden, wenn Medikamente erforderlich sind. Zwar gibt es auch hier zum Teil vegane Präparate. Diese seien aber – wie Heparin - im Bedarfsfall nicht zwangsläufig verfügbar.

Auch für vegan lebende Allergiker hatte die Referentin Tipps parat: Viele vegane Produkte im Supermarkt wie Wurst- oder Käseersatz seien hochverarbeitet und würden potenziell allergene Inhaltsstoffe wie Nüsse, Soja, Hanf oder Lupinen enthalten. Sie wären zudem oft auch reichlich fett- und kalorienreich. Wer auf Nummer sicher gehen und auch auf sein Gewicht achten will, sollte besser selbst kochen, möglichst auch im Urlaub. Kleinkindern, Schwangeren oder Stillenden sei von veganer Ernährung abzuraten.

Auf Calcium achten

Bei Kindern wäre es bei veganer Ernährungsweise beispielsweise schwer, die Calciumversorgung sicherzustellen. Zwar seien Milchersatzprodukte mit Calciumzusatz erhältlich, sie entsprächen jedoch nicht Bioqualität. Bei streng veganer Lebensweise, in die auch der Nachwuchs mit einbezogen wird, sollten Eltern bedenken, dass Kinder gehänselt oder ausgegrenzt werden könnten, wenn sie etwa auf einer Geburtstagsfeier nicht unbedarft beim Essen zugreifen dürfen oder immer eine vegane Extrawurst benötigen. Für weitere Informationen zum Thema empfahl die Referentin den  Vegetarierbund Deutschland (VEBU), der auf seiner Website auch zur veganen Ernährung informiert. 

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