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Starke Belastung

Lipödem – eine schmerzhafte Störung

Etwas mehr Sport oder eine gesündere Ernährung sollten das Problem doch lösen – ein Vorurteil, dem von einem Lipödem Betroffene häufig begegnen. Doch so einfach wie es manchem scheint, ist es nicht: Das Lipödem ist diätresistent, schmerzhaft und kann psychisch stark belasten.
Carina Steyer
08.02.2022  12:30 Uhr

Fortschreitende Erkrankung

Das Lipödem ist eine fortschreitende Erkrankung, die über drei Stadien verläuft: Stadium eins zeichnet sich durch eine gleichmäßige Verteilung des Fettgewebes aus, die Hautoberfläche ist glatt. Die Schwellung bildet sich durch Hochlagern der Beine zurück. In Stadium zwei treten knotige Strukturen im Unterhautfettgewebe auf, die Haut ist uneben, gewellt oder mit größeren Dellen versehen. Das Hochlagern der Beine ist nun wirkungslos. Ist das Fettgewebe bereits stark vermehrt und verhärtet, liegt Stadium drei vor. Hier entstehen bevorzugt an der Innenseite der Oberschenkel und an den Knien sogenannte Fettwülste, die den Gang behindern können. Die Reibung der Haut beider Beine aneinander führt oft zu Verletzungen, die sich entzünden und infizieren können. Auch Fehlstellungen der Beine und ein frühzeitiger Kniegelenkverschleiß durch das Mehrgewicht sind möglich.

Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, umso besser stehen die Chancen, das Fortschreiten zu stoppen oder zumindest zu verzögern. Bis das Lipödem diagnostiziert wird, vergehen jedoch oft Jahre. Viele Betroffene suchen erst einen Arzt auf, wenn weder Sport noch zahlreiche Diätversuche eine Besserung gebracht haben. Zudem sind nicht alle Ärzte mit dem Krankheitsbild vertraut. Besonders bei zusätzlich bestehender Adipositas ist die Diagnose oft schwer. Geeignete Ansprechpartner sind Angiologen, Phlebologen oder Lymphologen. Der Berufsverband der Lymphologen stellt zum Beispiel eine Liste mit Lymphkliniken zur Verfügung.

Von konservativ bis chirurgisch

Eine kausale, konservative Therapie des Lipödems ist bislang nicht bekannt. Die Behandlung konzentriert sich derzeit darauf, die Symptome zu bessern und eine Zunahme der Fettansammlung zu verhindern. Dafür erhalten die Betroffenen eine Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage und Bewegungstherapie. Ergänzend werden Sport und Bewegung empfohlen. Sie unterstützen Normalgewichtige dabei, ihr Gewicht zu halten und können Schmerzen lindern. Im Fall von Übergewicht sind sie ein wichtiger Baustein für eine möglichst erfolgreiche Gewichtsreduktion. Sie ist notwendig, weil Übergewicht die Beschwerden verstärkt. 

Probleme kann ein Lipödem auch in der Nacht bereiten. Durch das Eigengewicht von Beinen und Armen auf der Matratze nimmt der Schmerz oft zu. Helfen können nun Lagerungshilfen wie spezielle Kissen für Seitenschläfer oder ein Stillkissen.

Auswirkungen auf das Lipödem selbst haben die konservativen Behandlungsmethoden nicht. Die einzige Möglichkeit es zu entfernen, ist eine operative Fettabsaugung. Bei der Liposuktion werden die Fettzellen mittels Ultraschall, Wasserstrahl oder Vibration vom umliegenden Gewebe gelöst und über ein Endoskop abgesaugt. Dabei versuchen Ärzte, so viel des krankhaften Fettgewebes zu entfernen wie möglich. Für Lipödem-Patienten bedeutet das, das gesamte Bein – vom Sprunggelenk bis zur Hüfte – und im Bedarfsfall der gesamte Arm – von der Handgelenk-Beugefalte bis zum Schultergelenk – müssen abgesaugt werden. Dies gelingt meist nicht mit einem Eingriff, in der Regel sind mehrere Operationen im Abstand von einigen Wochen notwendig. Aufgrund der großen Absaugmengen wird der Eingriff stationär und unter Vollnarkose durchgeführt. Die Operationsdauer beträgt etwa zwei Stunden, während dieser Zeit werden zwischen vier und acht Liter Fett abgesaugt.

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